Hunderte Neonazis aus ganz Europa sind am Samstag mit Sturmgewehren und Handgranaten bewaffnet durch Budapest marschiert, berichtet das Jüdische Forum für Demokratie und Antisemitismus (JFDA), das auch ein Video und Fotos bereitstellt. Auf dem Video sind Männer zu sehen, die "Juden raus" skandieren und teilweise in SS-Uniformen verkleidet sind.

Bereits seit mehreren Jahren versammeln sich am 9. Februar Rechtsextreme zu "Tag der Ehre" in Budapest. Unter den Demonstranten sollen auch deutsche Neonazis gewesen sein.

Die rechtsextremen Demonstranten bezogen sich auf die Schlacht um Budapest im Winter 1945. Deutsche Truppen der Wehrmacht und der Waffen-SS sowie der Ungarischen Armee hatten im Februar versucht, eine Blockade der Roten Armee zu durchbrechen. Mehrere zehntausend Soldaten starben dabei, nur einigen hundert gelang der Ausbruch.

Seit 1997 gedenken Neonazis diesem Ereignis in Budapest, seit 2003 unter Führung des ungarischen Ablegers des in Deutschland verbotenen Netzwerks “Blood and Honour”. Möglich ist der Marsch, weil er als "historische Zurschaustellung" angemeldet ist.