US-Präsident Donald Trump hat die Türkei im Falle eines Angriffs auf kurdische Truppen in Nordsyrien vor einer "wirtschaftlichen Zerstörung" gewarnt. Die Türkei werde "wirtschaftlich zerstört" werden, wenn sie die Kurden angreife, schrieb Trump in der Nacht auf Montag auf Twitter.

"Gleichzeitig will ich auch nicht, dass die Kurden die Türkei provozieren", fügte er in einer weiteren Nachricht hinzu. Trump sprach zudem von der Schaffung einer Sicherheitszone von 32 Kilometern, führte das aber nicht näher aus.

Die mit den USA alliierten Kurden in Nordsyrien fürchten nach dem Rückzug der US-Soldaten aus dem Land einen Angriff der Türkei. Ankara sieht die kurdischen Kämpfer als Terroristen und verlängerten Arm der in der Türkei verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte erst am Dienstag erklärt, sehr bald zur Tat schreiten zu wollen, "um diese Terrororganisationen auf syrischem Boden zu neutralisieren".

"Kein Unterschied zwischen Kurden und IS"

Die Türkei hat ungeachtet Trumps Drohung  eine Fortsetzung ihres Kampfes gegen Kurdenmilizen in Nordsyrien angekündigt. Erdogans Sprecher schrieb am Montag auf Twitter, es gebe "keinen Unterschied" zwischen den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) und der Jihadistenmiliz IS ("Daesh"). "Wir werden weiter gegen sie alle kämpfen", kündigte Ibrahim Kalin an.

Trump hatte im Dezember überraschend einen vollständigen Abzug der US-Truppen aus Syrien angekündigt. Das schwächt die Position der YPG, die in Syrien bisher mit US-Unterstützung gegen den "Islamischen Staat" (IS) kämpfte. Erdogan hat eine neue Offensive gegen die YPG angedroht. Ankara sieht die syrische Kurdenmiliz als Bedrohung, da sie eng mit der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbunden ist, die seit Jahrzehnten gegen den türkischen Staat kämpft.

Angesichts von Erdogans Drohungen gegen die YPG machte Trumps Sicherheitsberater John Bolton einen Abzug der US-Truppen kürzlich von Garantien der Türkei für die Sicherheit der Kurdenmiliz abhängig. Bei einem Besuch in Ankara vergangene Woche stieß Bolton damit aber auf scharfe Ablehnung.