Bei ihrem Gipfel in Papua-Neuguinea haben sich die 21 Mitgliedsländer der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) auf kein gemeinsames Abschluss-Kommunique verständigen können. Kanadas Premierminister Justin Trudeau begründete dies am Sonntag mit unterschiedlichen Ansichten in Handelsfragen. Stattdessen solle es nur eine Erklärung des Gastgebers geben.

Das Treffen in Papua-Neuguineas Hauptstadt Port Moresby wurde überschattet vom Handelsstreit zwischen den USA und China. Beide Seiten überzogen sich mit neuen gegenseitigen Vorwürfen. Andere Teilnehmer klagten, dass der Konflikt ihren Ländern jetzt schon schade. In den APEC-Staaten rund um den Pazifik lebt etwa die Hälfte der Weltbevölkerung.

Duterte schwänzte: "Zeitverschwendung"

Nach der Aufregung um seine Nickerchen während des Tages hat der philippinische Präsident Rodrigo Duterte erneut ein wichtiges Treffen verpasst. Der 73-Jährige blieb am Samstagabend einem Gala-Dinner im Rahmen des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums (APEC) in Papua-Neuguinea fern. Stattdessen schickte er seinen Handelsminister zu dem glamourösen Essen in der Hauptstadt Port Moresby.

Ein philippinischer Regierungssprecher sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP zur Erklärung, Duterte fühle sich "eingezwängt durch Formalitäten" wie bei dem Gala-Dinner. Solche Veranstaltungen seien "unproduktiv und Zeitverschwendung."

Zuvor hatte das Büro des Präsidenten angekündigt, Duterte werde den APEC-Gipfel noch vor dessen Beginn verlassen. Am Sonntag tauchte er jedoch wieder im Tagungszentrum auf. Dutertes Außenminister Teodoro Locsin hielt dies offenbar für unvernünftig und äußerte seinen Unmut beim Kurzbotschaftendienst Twitter. Er habe seinen Präsidenten nachdrücklich ermahnt, nur einen Tag in Port Moresby zu bleiben, schrieb Locsin. "Einen Tag, habe ich betont."

Fan von Nickerchen

Duterte hatte sich am Donnerstag am Rande einer Konferenz des südostasiatischen Staatenverbands ASEAN in Singapur als Fan kurzer Nickerchen während des Tages bekannt. "Was ist falsch an meinen Schläfchen?", fragte der 73-Jährige. Am Mittwoch hatte Duterte bei der Tagung vier seiner insgesamt elf Treffen verpasst, weil er sich lieber für einen Moment aufs Ohr legte. Anschließend wurden Spekulationen um den angeblich schlechten Gesundheitszustand des Präsidenten laut, die ein Sprecher jedoch zurückwies.

In der Vergangenheit hatte es immer wieder Spekulationen um die Gesundheit Dutertes gegeben, die der Staatschef auch durch eigene Äußerungen zu mehreren Krankheiten befeuerte. Duterte steht international wegen seines Anti-Drogenkampfs in der Kritik, der Aktivisten zufolge massiv die Menschenrechte verletzt.