Rashida Tlaib aus Michigan und Ilhan Omar aus Minnesota ziehen als erste muslimische Frauen ein. Ihre Parteikollegin Alexandria Ocasio-Cortez wird mit 29 Jahren die jüngste Frau, die jemals in den Kongress gewählt wurde. Alle drei gehören zu den Demokraten.

ALEXANDRIA OCASIO-CORTEZ (29) trat in einer Demokratenhochburg in New York. Bei der Kongresswahl 2016 stimmte der Wahlbezirk, zu dem Teile der New Yorker Stadtviertel Bronx und Queens gehören, mit 77 Prozent demokratisch. Landesweit bekannt wurde die 29-Jährige Ende Juni, als sie den seit 20 Jahren im Kongress sitzenden Kongressabgeordneten Joe Crowley in der Vorwahl besiegte, was als Ohrfeige für das Establishment der Demokraten gewertet wurde.

Ocasio-Cortez
Ocasio-Cortez © AP

Ocasio-Cortez wurde in der Bronx als Tochter puerto-ricanischer Einwanderer geboren und studierte Wirtschaft in Boston. Im Wahlkampf wies sie darauf hin, dass sie nach dem Studium wieder als Kellnerin im Taco-Schnellrestaurant ihrer Mutter gearbeitet hatte. Ocasio-Cortez gehört den "Demokratischen Sozialisten Amerikas" an, einer im US-Politspektrum als linksradikal geltenden Organisation.

ILHAN OMARS (36) musste sich schon im Vorfeld um ihren Sieg  keine Sorgen machen. Ihr Wahlkreis in Minnesota, der den Großraum von Minneapolis umfasst, stimmte vor zwei Jahren mit 69 Prozent für den Demokraten Keith Ellison. Dieser war im Jahr 2007 als erster Moslem ins Repräsentantenhaus eingezogen.

Ilhan Omar
Ilhan Omar © APA/AFP/KEREM YUCEL

Omar ist nun die erste somalisch-stämmige Mandatarin und ist neben Rashida Tlaib die zweite Muslimin in der größeren US-Parlamentskammer. 1982 in Mogadischu geboren, war Omar nach dem somalischen Bürgerkrieg im Jahr 1995 in die USA gekommen. Im Jahr 2016 wurde sie ins Regionalparlament von Minnesota gewählt, im September des Vorjahres nahm sie das "Time Magazine" auf eine Liste von 46 Frauen, "die die Welt verändern", auf. So wie Ocasio-Cortez, gilt auch Omar als Vertreterin des linken Parteiflügels und ist "stolz" darauf, "demokratische Sozialistin" zu sein.

DEB HAALAND (57) zieht über einen Wahlkreis in New Mexico als erste US-Ureinwohnerin in den Kongress ein. Die Angehörige des Volkes der Laguna beerbt ihre demokratische Parteifreundin Michelle Lujan Grisham.

Deeb Haaland
Deeb Haaland © APA/AFP/MARK RALSTON

Die promovierte Juristin Haaland, deren Vater norwegisch-stämmig ist, war von 2013 bis 2015 Verwalterin des Ureinwohnergebiets San Felipe Pueblo, danach wurde sie zur Chefin der Demokratischen Partei in New Mexico gewählt. Beide Eltern Haalands waren in der US-Armee tätig, wegen zahlreichen Umzügen besuchte sie eigenen Angaben zufolge 13 verschiedene Schulen. Die frühere regionale Kampagnenleiterin von Barack Obama streicht vor allem ihre Erfahrungen als Alleinerzieherin einer Tochter hervor. "Ich weiß, was es heißt, um Lebensmittelmarken ansuchen zu müssen", sagte sie im Wahlkampf. "Ich weiß, was es heißt, Einkäufe ins Regal zurückstellen zu müssen, weil man zu wenig Geld hat."