Der italienische Vizepremier und Innenminister Matteo Salvini hat nach einer neuen Grenzüberschreitung der französischen Polizei in Italien angekündigt, er werde italienische Polizisten an der Grenze zu Frankreich aufstellen. "Patrouillenfahrzeuge wurden nach Claviere entsandt, um dort die Grenze zu kontrollieren und zu schützen", twitterte Salvini am Samstag.

"Der x-te Missbrauch der französischen Behörden, die auch vom guten Willen unserer Polizei profitierten, wird Folgen haben", betonte der Innenminister und Lega-Chef.

Zurückweisung von Migranten

Salvini hatte auf seiner Facebook-Seite ein Video gepostet, auf dem ein Auto der französischen Gendarmerie im italienischen Grenzdorf Claviere zu sehen ist. Aus dem Auto steigen drei Migranten aus. Die Präfektur des französischen Departements Hautes-Alpes hatte von einem "normalen Vorgang" gesprochen. Die Zurückweisung sei in Übereinstimmung mit den zwischen französischer und italienischer Polizei vereinbarten Verfahren erfolgt. Sie entspreche im Übrigen europäischem Recht. Dies wurde von Salvini vehement bestritten.

"Die Zeiten haben sich geändert", warnte Salvini. Rom werde nicht dulden, "dass auf französischem Territorium festgenommene Ausländer nach Italien gebracht werden, ohne dass unsere Sicherheitskräfte ihre Identität prüfen können", sagte der Lega-Chef.

Der neue französische Innenminister, Christophe Castaner, versuchte sich versöhnlich zu zeigen und kündigte nun ein Treffen mit Salvini an.

Dabei soll über die Abschiebung von Migranten diskutiert werden. Castaner kritisierte die geplante Entsendung italienischer Polizisten. Man dürfe keine Polemik nähren, sondern Lösungen finden. "Es kann keine Lösung ohne Kooperation geben", sagte Castaner im Interview mit der französischen Tageszeitung "Le Journal du Dimanche". Er forderte ein Treffen zwischen französischen und italienischen Polizeichefs für eine bessere Koordinierung der Anti-Migrations-Kontrollen.