Diese Zahl gab am Samstag der afghanische Flüchtlingsminister Said Hussein Alimi Balki bekannt. Er erwarte, dass diese Zahl bis Ende 2018 auf etwa 800 steigen werde. Seit Jahresbeginn seien auch knapp 1.500 Asylsuchende freiwillig nach Afghanistan zurückgekehrt.

Am Mittwoch erst landete eine Gruppe von 17 abgewiesenen Asylbewerbern aus Deutschland in der Hauptstadt Kabul. Es war dies der 16. Abschiebeflug aus Deutschland seit Dezember 2016. Auch Österreich schiebt abgelehnte afghanische Asylwerber trotz der prekären Sicherheitslage zurück in ihre Heimat.

Die Abschiebungen sind umstritten, weil sich der Krieg gegen die Taliban und die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Afghanistan ausweitet und die Islamisten Territorien gewinnen.

Auch Österreich hatte zuletzt verstärkt abgeschoben, und zwar auf Basis der Gutachten eines umstrittenen Experten, der die Lage als sicher eingeschätzt hatte.  Das Gericht entschied jetzt, dass dieser Gutachter nicht mehr zum Einsatz kommt. Zuletzt hatten die Richter aufgrund der Skepsis gegenüber seiner Expertise vermehrt den Aussagen eines Gutachtens der deutschen Expertin Friederike Stahlmann Glauben geschenkt.