Nach Ansicht des FPÖ-Generalsekretärs und EU-Abgeordneten Harald Vilimsky wäre es "mehr als hilfreich", wenn EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker noch vor der EU-Wahl im Mai 2019 "den Hut nähme". Vilimsky bezog sich in einer Aussendung am Freitag auf Aufnahmen vom NATO-Gipfel am Mittwoch, die den 63-Jährigen schwankend und auf mehrere Staatsgäste gestützt zeigen.

"Der mittlerweile zum Online-Hit gewordene Auftritt eines torkelnden und von mehreren Staatschefs gestützten Juncker im Rahmen eines jüngsten Gipfeltreffens in Brüssel macht die gesamte Europäische Union zur Lachnummer und dies in einer gesamt sehr schwierigen Situation für die EU", so der FPÖ-Generalsekretär.

In den vergangenen Jahren "habe es eine Reihe von offensichtlichen Alkoholproblemen gegeben, die immer wieder zu einer Serie peinlicher Videos geführt habe", heißt es in der Aussendung Vilimskys weiter. Mit dem Auftritt Junckers am Mittwoch "sei ein Punkt erreicht, bei dem man nicht mehr einfach zur Tagesordnung übergehen könne". Der FPÖ-Generalsekretär fordert: "Juncker möge seinen Sessel in der Kommission räumen und das rasch."

Rückenprobleme?

In Junckers Umfeld in Brüssel wurde am Freitag darauf verwiesen, dass der luxemburgische Spitzenpolitiker schon häufiger auf Rückenprobleme verwiesen habe, die ihm das Gehen erschwerten. Der Kommissionspräsident sei am Mittwoch von einer besonders schmerzhaften Ischias-Attacke geplagt worden, hieß es.

„Vilimsky soll zurücktreten“

„Harald Vilimsky soll zurücktreten“, fordert indes SPÖ-Europasprecher Jörg Leichtfried. Er sieht im Frontalangriff des FPÖ-Generalsekretärs auf EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker eine „unglaubliche Entgleisung“. „Als Generalsekretär der Regierungspartei FPÖ hat Vilimsky mit seinem heutigen Auszucken ein bis dato nicht bekanntes Niveau erreicht. Österreich ist jetzt das EU-Vorsitzland. Jemand wie Vilimsky darf auch aus Sicht der Regierung nicht länger in seiner Position sein“, betont Jörg Leichtfried.