Etwa 390 Menschen hatten an dieser ersten Familienzusammenführung seit Februar 2014 teilgenommen, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Die Familienmitglieder hatten in den drei Tagen des streng organisierten Treffens insgesamt sechs Mal je zwei Stunden Zeit für ein Treffen. Eine zweite Runde ist von Samstag bis Montag angesetzt, bei der 255 Südkoreaner ihre 188 Ehepartner, Geschwister und Kinder aus Nordkorea in die Arme schließen dürfen.
Die Familien aus Nord- und Südkorea waren Jahrzehnte getrennt - und hatten am Ende gerade einmal zwei Stunden für ihren Abschied. Manche klammerten sich in den letzten Minuten einfach an ihre Verwandten, andere hielten sich unter Tränen an den Händen, während sie an nummerierten Tischen in einem großen Saal sitzen mussten. Für viele ältere Menschen, darunter über 70, 80 oder sogar 90 Jahre alte Koreaner, dürfte dies das erste und letzte Treffen mit ihren Verwandten aus dem anderen, seit Jahrzehnten getrennten Landesteil gewesen sein.
Am Ende wurden die Nordkoreaner in Busse gebracht, was zu herzzerreißenden Szenen führte. Viele pressten ihre Hände und Gesichter gegen die Fenster und versuchten noch bis zum letzten Moment, den Augenkontakt zu ihren winkenden Verwandten aus Südkorea aufrecht zu erhalten.
Für das nun zu Ende gegangene Treffen hatten die Südkoreaner ihren Verwandten aus dem armen, kommunistischen Nordkorea Geschenkpakete mit Winterkleidung, Uhren oder Kosmetik mitgebracht. Viele hatten auch mehrere tausend Dollar in bar dabei. Die Behörden in Südkorea hatten aber im Vorfeld gewarnt, dass die nordkoreanischen Behörden einen guten Teil des Geldes für sich abzweigen würden.