20 Uhr: Berlin: Vorerst weiter Sonderzüge aus Österreich 

Auch in dieser Woche soll es zur Entlastung Österreichs weitere Sonderzüge für Flüchtlinge von Salzburg nach Deutschland geben. Die Innenministerien beider Länder hätten sich am Sonntag darauf geeinigt, den Einsatz zu verlängern, sagte ein Sprecher des deutschen Innenministers Thomas de Maiziere in Berlin. Das österreichische Innenministerium war für eine Stellungnahme am Abend nicht erreichbar.

19.25 Uhr: Villach "behält" Flüchtlinge, Klagenfurt bekommt neue

200 Flüchtlinge, die heute eigentlich nach Tirol transferiert werden sollten, bleiben vorerst in Villach, da in Tirol keine geeignete Unterbringungsmöglichkeit gefunden werden konnte. In Klagenfurt werden heute um Mitternacht 150 neue Flüchtlinge erwartet. Diese werden in der Dullnig-Halle untergebracht.

19.01 Uhr: Deutscher Präsident Gauck warnt vor Konflikten

Deutschlands Präsident Joachim Gauck hat am Sonntag angesichts der Flucht Hunderttausender Menschen nach Deutschland vor einer begrenzten Aufnahmekapazität gewarnt und "eine breite gesellschaftliche Debatte" über eine "humane Aufnahmepolitik auch in der Zukunft" eingefordert.

18.50 Uhr: Fast 800 Migranten im Mittelmeer gerettet 

795 Migranten sind am Sonntag im Rahmen von sieben Einsätzen der italienischen Küstenwache im Mittelmeer gerettet worden. Die Flüchtlinge waren an Bord von Schlauchbooten, die in libyschen Gewässern in Schwierigkeiten geraten waren. Die Migranten wurden mit Schiffen der EU-Rettungsmission "Triton" in Sicherheit gebracht, wie die italienische Küstenwache mitteilte.

18.19 Uhr: Am Sonntag mehr als 6.000 Grenzübertritte in Nickelsdorf 

Am Grenzübergang Nickelsdorf im Burgenland sind von Mitternacht bis zum frühen Sonntagabend mehr als 6.000 Flüchtlinge eingetroffen, teilte die Polizei auf APA-Anfrage mit. Bis Mittag hatten etwa 5.000 Menschen aus Ungarn kommend österreichisches Staatsgebiet erreicht.

17.50 Uhr: Krise treibt Schweizer Rechtspopulisten Wähler zu 

Angesichts der Flüchtlingskrise in Europa befindet sich die rechtspopulistische Schweizerische Volkspartei (SVP) einer Umfrage zufolge im Aufwind. Laut der von der Zeitung "Sonntagsblick" veröffentlichten Erhebung wollen 27,8 Prozent die einwanderungsfeindliche SVP wählen. Dies sind 1,2 Prozentpunkte mehr, als die Partei bei der Wahl vor vier Jahren erhielt.

14.30 Uhr: Salzburg verstärkt Infrastruktur an der Grenze

Unabhängig davon, wie es mit den Sonderzügen für Flüchtlinge nach Deutschland weitergeht, wollen Stadt und Land Salzburg gemeinsam mit den Einsatzorganisationen die Versorgung der Menschen, die an der Saalachbrücke vor Freilassing auf die Grenzkontrolle warten, verbessern. Man werde die Infrastruktur an der Grenze verstärken, teilten Land und Stadt nach einer Besprechung am Sonntagmittag mit. (Details siehe Folgegeschichte unten)

Rotes Kreuz und Caritas hatten am Samstagabend von einer "sich ankündigenden humanitären und sanitären Katastrophe" gesprochen. Welche Maßnahmen konkret gesetzt werden, werde in weiteren Besprechungen des Einsatzstabs geklärt, sagte Thomas Kerschbaum, Sprecher von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) gegenüber der APA.

12.49 Uhr: Berlin dementiert Berichte über Sonderzug-Einstellung 

Das deutsche Innenministerium hat Berichte aus Österreich zurückgewiesen, wonach die deutschen Sonderzüge für Flüchtlinge aus Salzburg gestoppt werden sollen. Bisher gebe es keinen solchen Plan, sagte ein Sprecher des Ministeriums in Berlin am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Derzeit liefen aber entsprechende Gespräche. 

11.33 Uhr: 5.000 Ankünfte am Sonntag im Burgenland

Der Zustrom von Flüchtlingen nach Österreich hat auch heute, Sonntag weiter angehalten. Im Burgenland trafen nach Schätzungen der Polizei bis zum späten Vormittag etwa 5.000 Menschen ein. Von Mitternacht bis 7.00 Uhr hatten rund 3.500 Personen die Grenze überschritten. Am Vormittag kam dann ein weiterer Zug mit 1.500 Menschen im ungarischen Grenzbahnhof Hegyeshalom an.

Am Samstag hatten rund 12.000 Flüchtlinge das Burgenland erreicht. An diesem Wochenende gab es somit insgesamt bisher etwa 17.000 Grenzübertritte. Am Samstag waren etwa 3.000 Personen von Nickelsdorf aus mit Bussen und Zügen in Transitquartiere gebracht worden. Viele Flüchtlinge nahmen laut Landespolizeidirektion Burgenland auch Taxis in Anspruch. Dies erleichtere nach wie vor die Transportlogistik.

11.32 Uhr: Transporte nach Salzburg aus dem Süden gestoppt

Aus den Notunterkünften im Süden Österreichs sind am Sonntag vorerst keine Weitertransporte von Flüchtlingen nach Salzburg geplant gewesen. Die dortigen Übergangsquartiere waren "relativ voll", wie der steirische Polizeisprecher Christoph Grill der APA sagte, und Deutschland habe angekündigt, nur mehr am Sonntag Flüchtlingssonderzüge aus Österreich zu übernehmen.

Wie weiter verfahren wird, sollte Deutschland keine Flüchtlinge mehr übernehmen, war zunächst offen. "Alles Weitere ist derzeit noch nicht definiert", so Grill. Entsprechende Gespräche seien auf ministerieller Ebene im Gange.

In den steirischen Notquartieren Graz-Webling und Feldkirchen bei Graz waren am Sonntagvormittag rund 1.500 Personen untergebracht. Im Klagenfurter Notquartier am Südring befanden sich 526 Migranten, in der Früh war außerdem das Villacher Notquartier mit 360 Personen belegt worden, sagte der Kärntner Polizeisprecher Markus Dexl. Um 12.30 Uhr sind bereits hundert Flüchtlinge aus Klagenfurt nach Kufstein weitergereist. Auch die 360 Flüchtlinge aus Villach sollen noch heute nach Kufstein gebracht werden.

An der Grenze zu Slowenien war die Lage in Kärnten wie in der Steiermark weiter ruhig, eine Änderung dieser Situation war nicht in Sicht.

11.05 Uhr: Aktuell 15.000 Flüchtlinge in Österreich

Aktuell sind etwa 15.000 Flüchtlinge in Österreich, 13.000 Menschen haben die Nacht auf Sonntag in betreuten Notquartieren verbracht - diese Bilanz zog Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK), gegenüber der APA. Unsicherheit gebe es bezüglich der Einstellung der Sonderzüge nach Deutschland.

"Ob es so sein wird, weiß ich nicht, die Information haben wir aber auch bekommen", sagte Foitik. Wenn der "Abfluss" schwieriger wird und die Leute nachkommen, wird sich die Zahl jener vergrößern, die auf eigene Faust den Weg nach Deutschland suchen. "Aber wenn pro Tag zwei Sonderzüge mit insgesamt 1.000 Menschen ausfallen, macht das schon einen Unterschied aus."

Es sei aber laut dem Bundesrettungskommandanten sehr schwierig zu beurteilen, wie groß bei den Menschen der Druck ist, schnell nach Deutschland zu kommen. Dann werden sie selbst nach Westösterreich fahren und von dort zu Fuß über die Grenze gehen. Wenn sie aber abwarten, dann würden mehr Plätze hierzulande benötigt. "Derzeit gibt es einen kontinuierlichen Flow und deshalb nicht so einen großen Druck", meinte Foitik. Wie sich das aber weiter entwickeln würde, sei überhaupt nicht absehbar.

00:20 Uhr: Deutschland will Sonderzüge für Flüchtlinge aus Österreich einstellen

Offenbar hat Deutschland entschieden, ab Montag die Sonderzüge für Flüchtlinge ab Salzburg einzustellen. Dies könnte die Situation am Salzburger Bahnhof weiter zuspitzen, wo die Einsatzkräfte angesichts rund 2.000 ankommender Flüchtlinge täglich, bereits jetzt an der Kapazitätsgrenze arbeiten. Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) warnte vor einer Eskalation der Situation.

Die Salzburger Einsatzleitung habe am Samstagabend von der Verkehrsleitzentrale in Wien erfahren, dass die Sonderzüge mit Montag eingestellt werden sollen, teilte die Stadt Salzburg in einer Aussendung mit. Auch das Innenministerium sei informiert. Dort wollte man sich am Samstagabend auf APA-Anfrage jedoch nicht äußern: "Ich kann die Information weder bestätigen noch dementieren", erklärte Sprecher Alexander Marakovits.

Zuletzt haben Sonderzüge nach Angabe der ÖBB bis zu 1.200 der gut 2.000 täglich eintreffendenSchutzsuchenden über die Grenze nach Deutschland transportiert. Die übrigen Flüchtlinge versuchen ihr Glück meist beim Grenzübergang Freilassing, wo sie zuletzt oft stundenlang bei Regen auf ihre Ausreise warteten.

"Rotes Kreuz und Caritas sprechen schon von einer sich ankündigenden humanitären und sanitären Katastrophe an der Grenze nach Freilassing. Diese droht uns auch am Bahnhof, wenn weitere Züge aus Wien, Graz oder Villach kommen", warnte Salzburgs Bürgermeister Schaden am Samstagabend.

Er verlangte vom Katastrophenschutz des Landes, im Laufe des Sonntags eine Versorgungsstruktur im Bereich des Grenzübergangs zu schaffen. Die Lagebesprechung der Einsatzleitung habe ergeben, dass "die Situation an der Grenze sei auf Sicht nicht zu verantworten ist", erklärte er. An der Grenze nach Deutschland bei Freilassing warteten am Abend rund 800 Flüchtlinge auf die Einreise.

Auch die Tiefgarage des Salzburger Bahnhofes, die ankommenden Schutzsuchenden als Notunterkunft dient, war mit 700 der 800 verfügbaren Plätze fast voll belegt. Weitere 320 Flüchtlinge hielten sich am Bahnhofsgelände auf. In der Nacht wurden zusätzlich 110 Menschen in Salzburg erwartet. Gegen 23.00 Uhr soll ein Sonderzug 300 Flüchtlinge nach Deutschland bringen, für Sonntag sind zwei weitere Sonderzüge angekündigt.

Bereits in den vergangenen Tagen hatten die Salzburger Behörden immer wieder an Wien und Südösterreich appelliert, den Weitertransport der Menschen Richtung Salzburg zu verlangsamen. Nachdem die Bahnhofsgarage tagelang mit mehr als 1.000 Flüchtlingen überbelegt war, hatte die Stadt diese am Donnerstag aus humanitären, hygienischen und sicherheitstechnischen Gründen auf 800 Schutzsuchende limitiert.

20.00 Uhr: 8700 kamen am Samstag ins Burgenland

Rund 8700 Flüchtlinge sind am Samstag bis zum Abend aus Ungarn ins Burgenland gekommen, gab die Landespolizeidirektion Burgenland bekannt. Der Großteil, an die 8500 Menschen, überschritt wieder in Nickelsdorf die Grenze. In Heiligenkreuz im Lafnitztal kamen seit Mitternacht knapp 238 Personen an.

20.00 Uhr: Deutsche Marine rettet 140 Menschen

Die deutsche Marine hat am Samstag 140 Flüchtlinge vor der libyschen Küste aus Seenot gerettet. Nach Angaben der Bundeswehr wurden die Menschen an Bord des Tenders "Werra" gebracht. Sie sollten auf die italienische Mittelmeerinsel Lampedusa gebracht werden. Das Schlauchboot sei als Schifffahrtshindernis eingestuft und versenkt worden.

Seit Anfang Mai retteten Soldaten der Deutschen Marine bereits mehr als 8.100 Flüchtlinge aus Seenot. Nach dem Tod von rund 700 Flüchtlingen bei einem Schiffsunglück vor der libyschen Küste hatte die EU im Mai einen Drei-Stufen-Plan zur Bekämpfung krimineller Schleuser beschlossen. Derzeit läuft die erste Phase, in der zunächst Informationen über die Schleppernetzwerke gesammelt wurden - dabei beteiligt sich Deutschland mit zwei Schiffen.

18.47 Uhr: Mehr als 8000 bis zum Abend in Hegyeshalom angekommen

Im ungarischen Hegyeshalom sind am Samstag bis zum frühen Abend mehr als 8.000 Flüchtlinge angekommen, berichtete das ungarische Staatsfernsehen M1. Bisher hätten fünf Züge die Migranten aus den an der ungarisch-kroatischen Grenze gelegenen Orten Gyekenyes und Zakany zum Bahnhof Hegyeshalom an der österreichischen Grenze transportiert.

Die ungarische Polizei sprach von der Abfahrt eines sechsten Zuges, wobei auch mit weiteren Zügen gerechnet werden könne, berichtete M1. Die Migranten würden vom Bahnhof in Hegyeshalom zu Fuß unter Polizeibegleitung nach Österreich marschieren, wo sie von Hilfsorganisationen und freiwilligen Helfern empfangen wurden.

18.24 Uhr: 400 Personen in Klagenfurter Notquartier erwartet

Das Klagenfurter Flüchtlings-Notquartier soll auch in der Nacht auf Sonntag wieder eine Zuteilung aus dem Burgenland bekommen. Ein Polizeisprecher sagte der APA, dass 400 Personen mit einem ÖBB-Sonderzug von Nickelsdorf ankommen werden. In der Halle am Südring befanden sich am Samstag noch 230 Migranten. Der Sonderzug soll um 2.00 Uhr eintreffen.

16.03 Uhr: Situation in Salzburg weiter angespannt

Die Flüchtlingssituation in Salzburg bleibt weiter angespannt. Des teilte die Landeskorrespondenz am Samstag nach der mittäglichen Lagebesprechung mit. Für den frühen Nachmittag wurden rund 1300 Personen im Bereich des Hauptbahnhofs erwartet. Die Bahnhofsgarage war mit 760 Personen fast voll belegt, rund 300 Menschen warteten in der Bahnhofshalle auf ihre Weiterreise nach Deutschland.

15.20 Uhr: Ungarn stoppt Zaunbau an slowenischer Grenze

Ungarn hat unterdessen den Zaunbau an der slowenischen Grenze am Samstag vorläufig gestoppt. Das Innenministerium in Budapest erklärte, dieses am Donnerstag unangekündigt begonnene Projekt sei nur ein Versuch gewesen. Ministerpräsident Viktor Orban hatte am Freitag im Rahmen seines Besuches in Wien gesagt, ein solcher Zaun sei problematisch, weil Slowenien wie Ungarn zum grenzkontrollfreien Schengen-Raum gehöre. Der ungarische Innenminister Sandor Pinter wird sich nach Angaben des Ministeriums am Montag mit seiner slowenischen Amtskollegin Vesna Györkös Znidar treffen, um eventuelle Missverständnisse auszuräumen.

15.06 Uhr: Fast 6.000 heute im Burgenland angekommen

Im Burgenland sind am Samstag bis zum frühen Nachmittag (14.00 Uhr) fast 6.000 Flüchtlinge angekommen. Etwa 5.700 waren es nach Angaben der Landespolizeidirektion seit Mitternacht in Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See). Weitere 200 Menschen erreichten Heiligenkreuz im Lafnitztal (Bezirk Jennersdorf).

13.53 Uhr: Deutsche Bahn beförderte 130.000 Flüchtlinge in drei Wochen

Die Deutsche Bahn hat nach eigenen Angaben in den vergangenen drei Wochen 130.000 Flüchtlinge in mehr als hundert Sonderzügen befördert. Wie der neue Bahn-Vorstand Ronald Pofalla der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe) weiter sagte, hat das Unternehmen seit Ende vergangener Woche die Zusage des Bundes, dass die Kosten für die Reisen der Flüchtlinge erstattet werden.

12.25 Uhr: 11.000 übernachteten in Notquartieren

Bis zu 11.000 Menschen haben die Nacht auf Samstag in betreuten Notquartieren verbracht. "Aktuell sind 14.000 auf der Durchreise in Österreich", sagte Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK), der APA. "Keiner musste unter freiem Himmel schlafen." In Kroatien seien wieder zahlreiche Flüchtlinge angekommen. "Wir rechnen daher damit, dass der Anstrom so weitergehen wird", meinte der Bundesrettungskommandant.

11.32 Uhr: Schweizer Minister ortet steigende Terrorgefahr

Für Verteidigungsminister Ueli Maurer ist die Terrorgefahr in der Schweiz gestiegen. Mit der aktuellen Migrationswelle in der EU könnten auch Flüchtlinge einreisen, die dem Jihad nahestehen. Asylsuchende würden darum intensiver überprüft, sagte der Minister (Bundesrat) in einem Interview mit der "Basler Zeitung" vom Samstag.

10.25 Uhr: Deutsche wollen Syrer ohne Verfahren aufnehmen

Deutschland plant einem Medienbericht zufolge, Syrer komplett aus dem Asylverfahren herauszunehmen. Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland sollen direkt für drei Jahre eine Aufenthaltserlaubnis erhalten, ohne das reguläre Asylverfahren zu durchlaufen, wie das Magazin "Der Spiegel" am Samstag ohne Angabe von Quellen berichtete. Der Bund würde für all diese Flüchtlinge finanziell aufkommen. Dadurch könne sich das deutsche Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) auf die weniger aussichtsreichen Asylverfahren etwa für Zuwanderer aus den Balkanstaaten konzentrieren und diese schneller abarbeiten.

8.45 Uhr: Neuer Rekord in Kroatien - fast 10.000 an einem Tag

Immer mehr Flüchtlinge treffen beim jüngsten EU-Mitglied Kroatien ein: Allein am Freitag sei mit fast 10.000 Menschen ein neuer Tagesrekord erzielt worden, teilte das Innenministerium am Samstag in Zagreb mit. Seit die Flüchtlinge vor zehn Tagen erstmals Kroatien als Transitland wählten, seien es 65.000 Menschen gewesen, berichtete das Ministerium weiter. Fast alle werden mit Bussen und Zügen an die ungarische Grenze gebracht, von wo sie nach Österreich weitergeleitet werden.

8.23 Uhr: Laut Verfassungsschutz Islamisten unter Helfern

In Österreich sollen "als Islamisten bekannte Personen" versucht haben, Flüchtlingen Hilfe anzubieten. Das erklärt der Direktor des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), Peter Gridling, am Samstag im Ö1-Morgenjournal. Die Personen seien identifiziert worden, man habe aber "keinen unmittelbaren extremistischen Hintergrund erkennen können".

Der Flüchtlingsstrom könne auch missbraucht werden, man reagiere daher "besonders sensibel" auf derartige Hinweise, betonte Gridling. Dass Terroristen die Flüchtlingsroute nützen, sei aber "wenig wahrscheinlich". Gridling verwies dabei auf die lebensgefährlichen Transportbedingungen auf Booten und in Lkws. Außerdem müssten sich potenzielle Terroristen in einem Strom von Menschen bewegen, die gerade vor ihnen auf der Flucht seien.

Der deutsche Verfassungsschutz hatte kürzlich vor einer Radikalisierung von Flüchtlingen durch in Deutschland lebende Islamisten gewarnt. "Es bereitet uns große Sorge, dass Islamisten unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe versuchen, die Situation der Flüchtlinge gezielt für ihre Zwecke zu missbrauchen", erklärte der Präsident des deutschen Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen.

23.00 Uhr: Serbien nimmt Grenzbeschränkungen gegen Kroatien zurück

Nach der Kehrtwende Kroatiens im Grenzstreit mit Serbien hat nun auch die Regierung in Belgrad ihre Beschränkungen für das Nachbarland wieder aufgehoben.

17.26 Uhr: Kroatien öffnet zwei Grenzübergänge

Kroatien hat an der Grenze zu Serbien die beiden Übergänge bei Bajakovo und Tovarnik am Freitag um 17.00 Uhr wieder geöffnet.

Serbisch-kroatische Grenze
Serbisch-kroatische Grenze © (c) APA

UNO: Flüchtlingsstrom erst Spitze des Eisbergs 

Die tägliche Ankunft von 8000 Flüchtlingen in Europa stellt nach UN-Darstellung möglicherweise nur die Spitze des Eisbergs dar. "Ich sehe es nicht abflauen", sagte der Regionalleiter Nahost des Flüchtlingshilfswerks UNHCR, Amin Awad. Er schloss nicht aus, dass Millionen von Flüchtlingen nach Europa streben könnten. Solange es keine Lösung für den syrischen Bürgerkrieg gebe und die Lage in den Flüchtlingslagern in den Anrainerländern nicht stabilisiert werde, bleibe der Druck zur Flucht erhalten, machte er deutlich. Nach Darstellung der Vereinten Nationen verschlechtert sich auch die Lage im Irak. Man gehe davon aus, dass zehn Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen seien, sagte Dominik Bartsch, der für die UNO Hilfen im Irak koordiniert. In dem Land gebe es mittlerweile 3,2 Millionen Vertriebene. Die Vereinten Nationen bereiten sich auf die Flucht von 500.000 Menschen aus Mosul vor, falls die irakischen Streitkräfte versuchen, die Stadt aus den Händen der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zurückzugewinnen.

Flüchtlinge in Kroatien
Flüchtlinge in Kroatien © (c) APA/EPA/ANTONIO BAT (ANTONIO BAT)