Niemand könne sagen, dass die ausländische Unterstützung für Israel ausreichend sei, um "solch einer Bedrohung etwas entgegenzusetzen", sagte Steinitz. Der Minister forderte daher, dass ein Abkommen mit dem Iran über dessen Atomprogramm unter anderem den vollständigen Stopp der Forschung und Entwicklung einer neuen Generation von Zentrifugen sowie die Schließung der Urananreicherungsanlage Fordo beinhalten müsse. Zudem müsse der Iran dazu verpflichtet werden, seine gesamte Forschung aus der Vergangenheit offenzulegen und internationalen Inspekteuren "jederzeit und überall" Zugang zu allen Anlagen zu ermöglichen. Unter solchen Bedingungen sei ein Abkommen mit dem Iran noch immer nicht "gut, aber angemessener".
Die fünf UNO-Vetomächte und Deutschland hatten sich in der vergangenen Woche in Lausanne in der Schweiz mit dem Iran auf ein Rahmenabkommen geeinigt, das dem Land die friedliche Nutzung der Kernenergie ohne die Möglichkeit zur Herstellung von Atomwaffen erlauben soll. Israel hatte bereits auf die Einigung auf das Rahmenabkommen scharf reagiert und gefordert, dass der Iran in dem endgültigen Abkommen, das bis zum 30. Juni ausgehandelt werden soll, Israels Existenzrecht anerkennt.
US-Präsident Barack Obama lehnte dies am Montag ab. Diese beiden Dinge verknüpfen zu wollen, sei eine "fundamentale Fehleinschätzung", sagte er dem Radiosender NPR. "Vom Iran zu verlangen, dass er im Rahmen eines verifizierbaren Deals im Gegenzug für den Verzicht auf Atomwaffen Israel anerkennt, ist als, ob man sagte, dass wir erst einen Deal abschließen, wenn sich die Beschaffenheit des iranischen Regimes völlig verändert hat." Derlei Überlegungen gingen über das eigentliche Ziel des Abkommens hinaus. In den USA stehen unter anderem auch die Republikaner dem Atomdeal mit dem Iran skeptisch gegenüber.