Die Angreifer hätten die Gotteshäuser mit Bomben und Gewehren überfallen, berichtete ein Bewohner der Stadt Chibok im Nordosten des Landes. Nach Angaben eines Vertreters der Lokalregierung ist die Attacke weiterhin im Gange.

In Chibok hatte Boko Haram im April mehr als 200 Schülerinnen entführt. Die Tat sorgte international für Empörung. Die islamistische Sekte kämpft für einen islamischen Gottesstaat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias und verübt seit 2009 immer wieder Anschläge auf Nigerias Polizei, Armee und Behörden, aber auch auf Kirchen, Schulen und Bars. Allein in diesem Jahr wurden bereits fast 2000 Menschen bei Angriffen der Gruppe getötet.

Möglicherweise mehr als 100 Tote

Bei den jüngsten Angriffen sind Medienberichten zufolge am Sonntag zahlreiche Menschen getötet worden. Einwohner sprachen von Dutzenden Opfern, die Zeitung "Daily Post" von möglicherweise mehr als 100 Toten.

Ein Gemeindevertreter berichtete, mindestens drei Kirchen in Dörfern rund um Chibok seien niedergebrannt worden. Das Militär habe nicht auf Hilferufe reagiert. Stattdessen hätten die Soldaten die Flucht ergriffen.

Die Islamisten haben demnach vor allem Kirchgänger angegriffen und getötet, die auf dem Weg in die christlichen Gotteshäuser waren. Danach hätten die Terroristen im Nachbarort Kautikari Zivilisten attackiert und Gebäude in Brand gesetzt. Dem Terror der Sekte Boko Haram, die einen islamischen Gottesstaat errichten will, sind seit 2009 tausende Menschen zum Opfer gefallen.