Seit Mitte April sind im Zuge der Ukraine-Krise mindestens 1.129 Menschen getötet worden. Das geht aus einem am Montag in Genf veröffentlichten Bericht des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (UNHCHR) hervor. Außerdem gibt es nach UN-Angaben mehr als 3.400 Verletzte. Die Bevölkerung der Ostukraine leide unter einer Schreckensherrschaft prorussischer Separatisten, hieß es in dem Bericht weiter.
Um ihre Macht zu sichern, würden die bewaffneten Gruppen Menschen entführen, einsperren, foltern und exekutieren. Die straff organisierten und militärisch stark ausgerüsteten Rebellen hätten ihre Aktivitäten gegen die ukrainischen Regierung weiter intensiviert, heißt es in dem Bericht. Auch Regierungstruppen hätten mit verstärkten Angriffen reagiert. Kämpfen in besiedelten Gegenden seien zahlreiche Zivilisten zum Opfer gefallen, Tausende seien geflohen.
"Beide Seiten müssen verhindern, dass noch mehr Zivilisten getötet werden", forderte die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay. Das Vorgehen sowohl der Separatisten, als auch der Armee müsse unter Umständen als Verletzung des humanitären Völkerrechts eingestuft und verfolgt werden. Bei Kämpfen in Donezk und Luhansk hätten beide Seiten schwere Waffen in bewohnten Gegenden eingesetzt, darunter Artillerie, Panzer und Raketen.