Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen sind in einer von der UNO betriebenen Schule mindestens 16 Menschen getötet worden. Das Gebäude im Norden des Palästinensergebiets wurde am Donnerstag von einem Geschoss der israelischen Streitkräfte getroffen. Bei dem Angriff auf eine von den Vereinten Nationen betriebene Schule im Gazastreifen wurden auch UNO-Mitarbeiter getötet.
Dies gab Generalsekretär Ban Ki-moon am Donnerstag in einer in New York veröffentlichten Erklärung bekannt. "Es gab viele Tote, darunter Frauen und Kinder und UNO-Mitarbeiter." Ban "verurteilte scharf" den Angriff auf das Gebäude im Norden des Gazastreifens. Ban zeigte sich entsetzt über den Angriff. Ein Sprecher der palästinensischen Rettungskräfte sprach von 16 Toten und rund 200 Verletzten.
In die Schule bei Beit Hanoun hatten sich zahlreiche Palästinenser vor Israels Militäroffensive geflüchtet. Der UNWRA-Sprecher erklärte, die genauen Koordinaten des Gebäudes seien an die israelische Armee weitergegeben worden, um dieses zu schützen.
Die israelische Armee hat nach eigener Darstellung die Betreiber einer UN-Schule im Gazastreifen gewarnt, bevor diese am Donnerstag beschossen wurde. Aus der Umgebung der Schule in Beit Hanoun habe die militante Hamas Raketen abgeschossen, teilte das Militär mit. Es habe deshalb dazu aufgefordert, das Gebäude zu räumen. Die Hamas habe die Zivilisten aber daran gehindert, das Gebäude zu verlassen. Der Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerkes UNRWA, Chris Gunness, teilte hingegen mit, seine Organisation habe vergeblich versucht, mit der israelischen Armee eine Räumung der Schule zu koordinieren.
Israel hatte vor gut zwei Wochen eine Militäroffensive gegen radikale Palästinenser im Gazastreifen gestartet. Die israelische Regierung reagierte damit auf anhaltenden Raketenbeschuss aus dem Küstengebiet. Nach Angriffen aus der Luft, von See und durch Artillerie startete die israelische Armee vor einer Woche auch eine Bodenoffensive.
Mehr als 140.000 Palästinenser sind nach UN-Angaben in den vergangenen Tagen im Gaza-Streifen durch die Kämpfe zwischen der radikal-islamischen Hamas und Israel aus ihren Häuserm geflohen. Viele haben Zuflucht in Gebäuden gesucht, die von der UN-Flüchtlingsorganisation UNWAR geführt werden.
UN-Generalsekretär Ban hatte am Mittwoch empört auf den Fund von Raketen radikaler Palästinensergruppen in Schulen der Vereinten Nationen im Gazastreifen reagiert. Dadurch würden die Gebäude zu möglichen Angriffszielen gemacht und die dort aufgenommenen Flüchtlinge gefährdet, hieß es in einer Erklärung der UNO in New York. Ban ließ offen, wem er die Deponierung der Raketen zuschrieb.
Die Austrian Airlines (AUA) stellt ihre Flüge von Wien-Schwechat nach Tel Aviv für weitere 24 Stunden ein. Der Entscheidung sei eine "sehr intensive und längere Beratung" vorausgegangen, man habe sich aber dazu entschlossen, auch am Freitag keine Flüge in die israelische Stadt durchzuführen, teilte AUA-Sprecher Peter Thier am Donnerstagabend der APA mit.
Die AUA fliegt Tel Aviv zweimal täglich an. Am Dienstagabend stellte die Fluggesellschaft - ebenso wie ihre Mutter, die deutsche Lufthansa und andere internationale Fluglinien - angesichts des Gaza-Konfliktes diese jedoch ein. Der britische Billigflieger EasyJet nahm seine Flüge nach Tel Aviv indes am Donnerstag wieder auf.