Mit einer Zeremonie im Königspalast ist in Spanien am Mittwoch der historische Thronwechsel von König Juan Carlos zu seinem Sohn Felipe eingeläutet worden. Der 76-jährige Monarch unterzeichnete am Abend mit Tränen in den Augen ein Gesetz zur Abdankung, das um Mitternacht in Kraft treten sollte. Felipe soll am Donnerstag vereidigt werden.

Die Hauptstadt Madrid schmückte sich bereits mit tausenden Blumen für den neuen König. Die Zeremonie im Königspalast war die letzte Amtshandlung von Juan Carlos nach 39 Jahren auf dem Thron. Kurz zuvor wurden Salutschüsse abgefeuert, zur Eröffnung erklang die Nationalhymne. An der Seite des Monarchen waren Königin Sofia sowie Felipe und dessen Frau Letizia. Unter Beifall umarmte Juan Carlos seinen Sohn nach der Gesetzesunterzeichnung.

Am Donnerstag übergibt Juan Carlos dem 46-jährigen Felipe zunächst die Insignien des Armeechefs. Dieser legt danach vor den Parlamentskammern seinen Eid auf die Verfassung ab, hält seine erste Rede und tritt anschließend vor das Volk.

Juan Carlos hatte Anfang Juni nach fast vier Jahrzehnten auf dem Thron seinen Verzicht angekündigt. Das Ansehen der spanischen Monarchie hatte in den vergangenen Jahren durch eine Reihe von Skandalen stark gelitten. Felipe soll als König Felipe VI. zusammen mit Letizia dem Königshaus wieder neuen Glanz verleihen.

Trotz der angesichts der Wirtschaftskrise in Spanien bewusst zurückhaltend gestalteten Thronbesteigung wurde Madrid mit tausenden Blumen für den Anlass herausgeputzt - nach Angaben der Stadtverwaltung insgesamt rund 16.000. Weiße Blumengestecke schmückten am Mittwoch die Hauptstraßen zum Königspalast, wo das künftige Königspaar nach der Zeremonie dem Volk vom Balkon zuwinken will.

Auch das Rathaus wurde nach Angaben der Stadtverwaltung mit Geranien, Chrysanthemen, Lilien und Petunien für den Festtag verschönert. Es liegt an der Strecke, die die neuen Monarchen nach der Vereidigung vor beiden Parlamentskammern befahren. Taxis, Busse und Straßenlaternen erhielten Fähnchen in den Nationalfarben Rot und Gelb, rund 100.000 weitere werden an Schaulustige verteilt, die an Straßen, vor dem Palast und einer Großbildleinwand erwartet werden, auf der die Zeremonie übertragen wird. Internationale Gäste werden zu der Zeremonie im Parlament nicht erwartet.