Aufgrund der extrem hohen Corona-Zahlen verhängt Oberösterreich ab Montag einen Lockdown für Ungeimpfte. Das hat Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) angekündigt. Außerdem soll in Oberösterreich eine generelle FFP2-Maskenpflichtin Innenräumen kommen und sämtliche Veranstaltungen in den nächsten drei Wochen abgesagt werden.

Salzburg entschied sich gegen den Lockdown für Ungeimpfte: Hier wird  per 15. November die Maskenpflicht erweitert, es gibt Einschränkungen in der Gastronomie, eine Ausweitung von 2G auf weitere Bereiche sowie umfassende Kontrollen. Das gab Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) am Donnerstagabend in einer Aussendung bekannt.

Das Tragen der FFP2-Masken wird im Veranstaltungsbereich sowie bei körpernahen Dienstleistungen und Messen ausgeweitet, heißt es. So sollen beispielsweise beim Friseur nicht nur die Kunden, sondern auch die Mitarbeiter Maske tragen. In der Gastronomie darf ab Montag nicht mehr im Stehen konsumiert werden. Bei Märkten und Gelegenheitsmärkten - etwa beim Christkindlmarkt - wird die Konsumation von Speisen und Getränken untersagt. Auf Märkten sowie bei Imbiss-Ständen darf kein Alkohol ausgeschenkt und konsumiert werden.

Stufenplan vorgezogen

Anders in Oberösterreich: "Die Situation ist dramatisch, daher lösen wir die fünfte Stufe des Stufenplans des Bundes aus und planen ab Montag einen Lockdown für Ungeimpfte, sofern es rechtlich ein grünes Licht vom Bund gibt bzw. der Bund die Rechtsgrundlage schafft", erklärte am Donnerstag Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP).

Hinzu kommen in Oberösterreich weitere Verschärfungen, wie etwa die FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen. Veranstaltungen in den kommenden Wochen werden ausnahmslos abgesagt - sowohl für Geimpfte, als auch für Ungeimpfte, berichtet die "Kronen Zeitung". Zur Diskussion stehen demnach mindestens drei Wochen. Danach wäre laut "Krone" eine Öffnung für Geimpfte und Genesene denkbar.

Kein genereller Lockdown

Ein vollständiger Lockdown ist auch in Oberösterreich nicht angedacht. "Abgesehen vom wirtschaftlichen Schaden: Zwei Drittel unserer Landsleute sind geimpft. Ich will nicht verantworten, dass die Mehrheit sagt: Wir müssen draufzahlen. Und das andere Drittel sich womöglich denkt: In ein paar Wochen ist alles wieder beim Alten. Ein solches Szenario würde nichts helfen und die Impfquote nicht erhöhen", begründete Stelzer gegenüber der "Krone".

Zuvor hatte die Corona-Ampel-Kommission Maßnahmen für Salzburg und Oberösterreich empfohlen, die einem regionalen Lockdown auch für Ungeimpfte gleich kamen.

Hotellerie begrüßt Lockdown für Ungeimpfte

Die Hotellerie begrüßt den angekündigten Lockdown für Ungeimpfte: "Es ist gut und richtig, dass der Lockdown schnell in Kraft tritt und die Infektionszahlen so rasch wie möglich sinken", sagte Sophie Schick, Vizepräsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung in einer Aussendung.

Aus ihrer Sicht brauche es nun rasch eine Verordnung. "Wir brauchen Informationen darüber, was geht und wie und was nicht." Schick betont, dass in den Hotels selbst ohnehin schon die längste Zeit 2G gelte. Stornierungen würden sich bisher in Grenzen halten.