Der Tod des stellvertretenden Direktors des Bundeskriminalamts wurde am Samstag vom Innenministerium bekannt gegeben. "Mit Gerhard Lang verlieren wir einen hervorragenden Kriminalisten, eine exzellente Führungskraft, aber vor allem einen großartigen Menschen. Er hinterlässt im Bundeskriminalamt und im ganzen Ressort eine große Lücke. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt seiner Familie, seiner Frau und seiner Tochter", sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP). Der Ressortchef würdigte ihn als "Vordenker der modernen Kriminalpolizei" und als Vernetzten über das Bundeskriminalamt hinaus, der immer das Gemeinsame in den Mittelpunkt seiner Arbeit gestellt hat.

Lang begann seine berufliche Laufbahn 1989 beim Landesgendarmeriekommando Burgenland. Seine ersten dienstlichen Stationen waren der Gendarmerieposten Neusiedl am See und später die Kriminalabteilung des Landesgendarmeriekommandos Burgenland. Nach Absolvierung der Sicherheitsakademie stieg er rasch zum geschäftsführenden Bezirksgendarmeriekommandanten in Neusiedl/See und dann zum stellvertretenden Leiter der Kriminalabteilung Burgenland auf. Schon damals machte er sich laut Innenministerium durch seinen unermüdlichen und erfolgreichen Einsatz bei der Kriminalitätsbekämpfung einen Namen, insbesondere bei der erfolgreichen Aufklärung und Abwicklung von Wirtschaftskriminalfällen.

2001 wechselte Lang nach Wien und arbeitete dort am Aufbau des Bundeskriminalamtes mit, dem er 20 Jahre in unterschiedlichen Funktionen treu blieb. Mit dem "Fall Kampusch" betreute er medial einen der größten Kriminalfälle Österreichs. Er prägte aber auch die Internationalität des BK und gestaltete den Aufbau von Polizeieinheiten in Südosteuropa mit. Nach seiner Ernennung zum Leiter der Abteilung Strategie und Administration war er unter anderem Initiator von zukunftsorientierten, österreichweiten Kriminal- und Sicherheitsprojekten wie dem Bürgerbeteiligungsprojekt "GEMEINSAM.SICHER" und der "Task Force Strafrecht".