Ein Vorfall in einem Wiener Wahllokal sorgte heute für gehörige Aufregung: eine oberösterreichische Wahlbeisitzerin legte ein Attest vor, das sie von der Maskenpflicht befreien sollte. Es handelte sich dabei um eines jener Atteste, die der steirische Allgemein- und Arbeitsmediziner Peer Eifler im großen Stil gegen Bezahlung per Mail ausstellte.

20 Euro mussten die Kunden zahlen und schon erhielten sie per E-Mail ein Attest, das sie davon entband, im Alltag eine Mund-Nasen-Maske zu tragen. Gegen den Arzt wurde mittlerweile ein Berufsverbot ausgesprochen. Die ausgestellten Atteste sind damit ungültig.

Die Beisitzerin legte ihre Bescheinigung vor und verweigerte das Tragen einer Maske. Damit kam sie allerdings nicht durch, sie wurde von der Wahlbehörde des Wahllokals verwiesen, berichtet Flo Ledermann auf Twitter, der in selbigem Wahllokal tätig ist. Ein Ersatzbeisitzer der FPÖ sprang für die Frau ein.

Das Foto im mittlerweile gelöschten Tweet.
Das Foto im mittlerweile gelöschten Tweet. © Screenshot

Der Sprecher der Wahlbehörde bestätigt gegenüber der Kleinen Zeitung den Vorfall. Selbst mit gültigem Attest wäre es nicht möglich gewesen sich von der Maskenpflicht zu befreien. Alle Beisitzer müssen entweder ein Gesichtsvisier oder eine Maske tragen, erklärt Sprecher Philipp Lindner. Die Parteien seien im Vorfeld auch ausführlich über die Maßnahmen informiert worden. Die Beisitzerin habe im Einvernehmen mit der nominierenden Partei das Wahllokal verlassen.

Der Tweet von Flo Ledermann ist mittlerweile gelöscht. Dies könnte möglicherweise mit folgendem Statement von FPÖ-Landtagsabgeordnetem Leo Kohlbauer zusammenhängen.