
"Wir wollen das Geld der Europäischen Union nicht mehr", hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nach seinem Treffen mit dem bulgarischen Ministerpräsidenten Bojko Borissow in Ankara am Montagabend erklärt. Er beschuldigte die EU, im Gegensatz zur Türkei ihre Verpflichtungen zum Flüchtlingsabkommen nicht zu erfüllen.
"Wir wollen die angebotene eine Milliarde Euro nicht mehr, denn niemand hat das Recht, die Türkei zu erniedrigen", so Erdogan. Der bulgarische Regierungschef war nach Ankara in einer Vermittleraktion gereist und ist gescheitert, denn Erdogan weigert sich, an einem Dringlichkeitstreffen mit dem griechischen Ministerpräsidenten Konstantinos Mitsotakis und der EU-Spitze teilzunehmen.
Das Format hatte Borissow vorgeschlagen und Sofia als Austragungsort angeboten. Erdogan griff die griechischen Sicherheitskräfte scharf an und beschuldigte sie, für den Tod von zwei Migranten an der Grenze verantwortlich zu sein. Angesichts der Syrien-Krise sowie der Flüchtlingsbewegungen in der Türkei in Richtung EU sollte in Sofia ein Treffen über die Rückführung der Migranten, die Militärhandlungen in Syrien, die humanitäre Krise und das Eingreifen der NATO stattfinden. Borissow hatte appelliert, dass die "EU die Kommunikationskanäle mit der Türkei geöffnet hält".
"Der Konflikt in unserer geografischen Nähe wirkt sich negativ auf unsere Region aus", sagte der bulgarische Regierungschef Borissow vor dem Treffen unter vier Augen mit dem türkischen Präsidenten Erdogan. Er betonte erneut, Bulgarien bestehe auf der Umsetzung des EU-Flüchtlingsabkommens mit der Türkei.
Vorwürfe
Erdogan wirft Brüssel vor, die zugesagten sechs Milliarden Euro nicht zu zahlen. Der türkische Machthaber ärgert sich, dass das Geld an Hilfsorganisationen und Flüchtlingsprojekte geht - und nicht in seine Staatskasse fließt. Nach aktuellen Angaben der Vereinten Nationen hat die Türkei allein 3,6 Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Im Kampf um die syrische Rebellenhochburg Idlib nahe der türkischen Grenze drohen neue Vertreibungen.
Borissow lobt immer wieder die gute Zusammenarbeit zwischen Ankara und Sofia bei der Sicherung der gemeinsamen Grenze. "Ich besuche einen Freund, der zum Flüchtlingsthema vier Telefongespräche geführt hat - mit US-Präsident (Donald) Trump, mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, mit mir und mit dem französischen Präsidenten (Emmanuel) Macron. Wir wollen die guten Beziehungen zu unserem Nachbar Türkei fortsetzen", betonte Borissow vor dem Abflug nach Ankara. Er kritisierte indirekt Griechenland und bezeichnete den Armeeeinsatz gegen die Migranten als "großen Fehler". "Wir, die EU, müssen zahlen, damit diese Kinder sofort untergebracht werden", so der Ministerpräsident.
An dieser knapp 300 Kilometer langen EU-Außengrenze errichtete Bulgarien noch vor der großen Flüchtlingswelle 2015 einen Zaun. Nach der Ankündigung der Türkei, die Flüchtlinge nicht mehr aufzuhalten, hat Bulgarien den Schutz der Grenze zur Türkei durch Gendarmerie verstärkt. 300 Soldaten und 50 Spezialkräfte sind seit Samstag in Bereitschaft, um bei Bedarf einzugreifen.
04.03.2020 um 08:27 Uhr
Unverschämt
Borossov aus Bulgarien sagt "wir müssen zahlen" das sagt er als minuszahler in der EU?
03.03.2020 um 12:42 Uhr
Jeder kann was tun gegen Erdogan,
z.B. keine türkischen Produkte kaufen. Kein Urlaub in der Türkei.
03.03.2020 um 18:15 Uhr
Zyni: Vollkommen richtig!
Jeder passionierte Türkei-Urlauber möge bitte heuer einmal auf den Billigurlaub in diesem Land verzichten! Damit zeigen wir, dass uns diese Erdogan-Maßnahmen missfallen und unseren Stolz als Österreicher präsentieren!
03.03.2020 um 14:46 Uhr
Ja aber,
wenn der Urlaub in der Türkei so billig ist.
03.03.2020 um 15:29 Uhr
Das ist etwas anderes,
Priorität hat billig ansaufen im All-Inclusive-Club ;-)
03.03.2020 um 12:36 Uhr
Und wir keine Türken in der EU
So what?
03.03.2020 um 12:02 Uhr
Sanktionen
Warum werden keine Sanktionen gegen die Türkei verhängt...in der EU leben Millionen türkische Staatsbürger...tausche Flüchtlinge gegen Türken....ein fairer Deal Herr Erdogan
03.03.2020 um 11:11 Uhr
Wäre nicht schlecht,
würden Kurz und Kogler auch so "drüberfahren" und die Diktatoren spielen!
03.03.2020 um 10:30 Uhr
Dieser Bosporus-Kasperl ...einfach köstlich
führt die EU am Nasenring vor.
KEINE Geld mehr für die Türkei, denn mit diesem finanzieren wir Ihn privat und seine kriegerische Politik.
03.03.2020 um 09:18 Uhr
???
warum läßt sich Europa (= die EU) von diesem Sultan so erpressen ?
O.K., er hat gewaltige innenpolitische Probleme und steht mit dem Rücken zur Wand, also versucht er (aus seiner Sicht) Nebenkriegsschauplätze zu (er)öffnen.
Und bitte NICHT vergessen, sehr gerne möchte er auch über einen Teil der Gelder der EU selbst / privat verfügen ...
Es gilt die USV.
03.03.2020 um 09:17 Uhr
Trump der lachende dritte ....
Zuerst macht man die Russland Beziehungen mit Sanktionen schlecht ,dann spielt im der Virus in China in die Hände , und jetzt schickt sein Verbündeter Türken President die Flüchtlinge nach Europa und schon ist er und die USA wieder die Nr. 1 der Welt......
03.03.2020 um 09:10 Uhr
Erdogan wirft Brüssel vor, die zugesagten sechs Milliarden Euro nicht zu zahlen. Der türkische Machthaber ärgert sich, dass das Geld an Hilfsorganisationen und Flüchtlingsprojekte geht - und nicht in seine Staatskasse fließt.
naja meinen infos nach hat die eu weder an die türkei noch an die hilfsorg. gezahlt.
bei merkur.de "Kein Geld für Erdogan" vom 23.1.2020 steht:
"Denn die EU schuldet der Türkei in absehbarer Zeit eine Tranche von drei Milliarden Euro als Ausgleich für die Versorgung der Schutzsuchenden."
jetzt wird zwar fleißig über erdo geschimpft, aber ich würde leichter über erdo schimpfen, wenn die eu ihre verpflichtungen eingehalten hätte.
aber ein tourismusboykott der türkei wäre ok, wegen seiner unterstützung für islamisten in syrien
03.03.2020 um 09:08 Uhr
Warum
soll Erdogan für das produzieren von Flüchtlingen bezahlt werden.
03.03.2020 um 08:29 Uhr
Unverschämt
Das ist doch wohl eine grandiose Frechheit, Bulgariens borossov sagt "wir, die EU muss zahlen...."! Wie viel zählt Sofia in die EU ein, damit sich dieser Mensch getrauen kann, "wir" zu sagen wenn es ums Zahlen geht?
03.03.2020 um 08:06 Uhr
Komisch
Das die Syrer alle den längeren Weg durch die Türkei nach Europa nehmen und nicht zur Grenze Armenien und Georgien wollen ;)
03.03.2020 um 09:00 Uhr
@peter80
Dass Erdowahn sie mit Bussen zur griechischen Grenze karren lässt, ist Ihnen noch nicht gedämmert?
03.03.2020 um 08:23 Uhr
@peter80
Klar. Man flüchtet natürlich besser in ein Land, das selbst Flüchtlinge "produziert".
03.03.2020 um 07:48 Uhr
Erdogan hat auch bisher kein Geld von der EU
bakommen! Das ist ja das Problem...das Geld heben die Hilfsorganisationen bekommen! Jetzt will Erdogan Geld für sein Budget...also für sich selbst. Die EU sollte alle - wirklich alle wirtschaftlichen Kontakte mit der EU abbrechen und alle Türken mit türkischer Staatsbürgerschaft aus der EU ausweisen. Wir brauchen die Türken nicht.
03.03.2020 um 08:29 Uhr
@Jazz
Viel Ahnung haben sie nicht. Viele derer, die eine türkische Staatsbürgerschaft besitzen, sind keine Türken, sondern Kurden. Viele davon sind deshalb in Europa, weil sie aus der Türkei flüchten mußten. Wollen sie die jetzt alle in den Tod schicken?
Mit der Ausweisung dieser Menschen tun sie Erdogan keinen Hund an, sondern er wird sich sehr darüber freuen, dass sie ihm seine Feinde ausliefern.
03.03.2020 um 14:11 Uhr
Der will
sie garnicht.
03.03.2020 um 07:42 Uhr
die EU
sollte die Türken wirtschaftlich ausbluten lassen.
03.03.2020 um 08:31 Uhr
Die
EU ist nicht der einzige Handelspartner der Türkei
03.03.2020 um 09:04 Uhr
Die EU ist nicht der einzige Handelspartner der Türkei
Als Russland nach dem ersten Abschuss einer russischen Maschine sanktionen gegen die Türkei beschlossen hat, hat Erdogan nach ein paar Wochen schon wieder zurückgerudert.
Die türkische Wirtschaft liegt am Boden.
Erdogan kann sich keine Sanktionen leisten, und schon gar nicht von der EU (die wohl zu den größten Handelspartnern zählt).
03.03.2020 um 07:40 Uhr
Erdogan will Europa
schwächen!!!
03.03.2020 um 07:39 Uhr
Russland und Saudi Arabien sollen zahlen, oder haben die keine
Verpflichtung und keinen Platz auf ihren Territorien???
03.03.2020 um 07:29 Uhr
Mit Weber als Kommissionspräsident ...
...bekäme Erdogan mehr Dampf und kein Geld mehr. Die dt. (Nicht)frauenpower - Merkel, vd Leyen - macht mir Sorgen.