Die ÖVP kommt laut dem vorläufigen Endergebnis auf 37,8 Prozent (plus 8,8 Prozentpunkte) und ist der große Wahlsieger der Salzburger Landtagswahl. Die SPÖ verliert weiter und kommt auf 20,0 Prozent (minus 3,8 Prozentpunkte),  knapp vor der FPÖ, die 18,8 Prozent erreicht (1,8 Prozentpunkte mehr als zuletzt). Ihr Wahlziel, 20 Prozent zu überspringen, verfehlt die FPÖ, auch weil der ehemalige FPÖ-Chef Karl Schnell auf eigener Liste 4,5 Prozent erringen konnte, damit aber den Einzug in den Landtag knapp verfehlte. Die NEOS hingegen ziehen mit 7,3 Prozent in den Landtag ein. Die Wahlbeteiligung fiel auf nur 61 Prozent.

Landeshauptmann Wilfried Haslauer will nun "mit allen sprechen", erklärte er nach seinem Wahlsieg. Die Volkspartei kann mit ihren 15 Sitzen von 36 Mandaten nur mit der FPÖ oder der SPÖ eine Zwei-Parteien-Regierung bilden. Mit Neos und Grünen gemeinsam wäre eine Mehrheit möglich, nach den schwierigen Jahren in einer Dreierkoalition dürfte Haslauer aber eher zu einer der beiden Zweierlösungen greifen.

Salzburg-Wahl: Erdrutsch-Sieg für Haslauers ÖVP

Die Grünen haben die schwersten Verluste zu verkraften, sie erreichten nur noch 9,3 Prozent (minus 10,9 Prozentpunkte) und verlieren damit mehr als die Hälfte ihrer Mandate, die sie 2013 im Gefolge des Finanzskandals erringen konnten. Parteichefin Astrid Rössler bot ihren Rücktritt an.


Düstere Aussichten

Die SPÖ unterbot ihren bisherigen historischen Tiefstwert noch, den sie 2013 nach dem Finanzskandal erreichte und verlor ein Mandat.

Dass die FPÖ unter 20 Prozent blieb, ist vor allem auf die Konkurrenz durch das Salzburger FPÖ-Urgestein Karl Schnell zurückzuführen - der nach dem Zerwürfnis mit der Partei mit seiner eigenen "Freien Partei Salzburg" (FPS) überraschend stark punktete: Mit 4,5 Prozent verfehlte Schnell aber den Einzug in den Landtag. Die Neos schafften den Einzug bei ihrem ersten Antreten gleich mit 7,3 Prozent, die ihnen drei Mandate bescheren.

Eine Torte

Bei der ÖVP-Bundespartei herrscht naturgemäß Freude über die ersten Trends und Hochrechnungen bei der Salzburger Landtagswahl: ÖVP-Chef Bundeskanzler Sebastian Kurz freut sich angesichts der ersten Hochrechnungen aus Salzburg über einen "eindrucksvollen Wahlsieg von Wilfried Haslauer", dem er "von ganzem Herzen gratuliere".ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer sah auf ATV einen "großartigen Tag für Wilfried Haslauer und sein Team" und einen "wunderbaren Vertrauensvorschuss der Wähler". Auch sei das Ergebnis eine "schöne Bestätigung" des "neuen Stils" von Kanzler und ÖVP-Chef Sebastian Kurz.

Werner Kogler sprach am Sonntagnachmittag für die Grünen von einer "Enttäuschung". Das letzte Ergebnis sei aber auch "ein Highlight" gewesen. Man werde nun hinschauen, warum es in manchen Bundesländern nicht laufe. Spitzenkandidatin Astrid Rössler habe einen guten Job gemacht, aber: "Es ist grad kein Wind für Grün."

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher hat nach den ersten Prognosen eher nichts zu feiern. Er sah ein lachendes und ein weinendes Auge: Platz Zwei gehalten, aber kein Stimmenplus. Spitzenkandidat Walter Steidl habe aber die gesamte Partei in Salzburg wieder konsolidiert.

"Die Richtung stimmt", freute sich FPÖ-Klubchef Johann Gudenus über das Plus in Salzburg. "Es gibt Grund zur Freude." Offensichtlich genieße auch die Bundesregierung ein großes Vertrauen, wie man bei allen vier Landtagswahlen heuer gesehen habe.

NEOS-Generalsekretär Nick Donig betonte, man habe das Ziel, in den Landtag einzuziehen, erreicht. Unterm Strich sei es ein "schönes Ergebnis".

Nach der Abwahl von Landeshauptfrau Gabi Burgstaller hatte die SPÖ Walter Steidl an ihre Spitze gewählt. Die FPÖ trat mit der jungen Marlene Svazek an, die zusätzlich noch Generalsekretärin der Bundespartei ist. Sollte sie in die Regierung kommen, wolle sie dieses Amt aufgeben, versprach Svazek.

Das Team Stronach gibt es nicht mehr, wohl aber seinen einstigen Spitzenkandidaten, Hans Mayr, der nun in eigener Sache antrat, aber kaum mehr als ein Prozent der Stimmen erhielt. 

Das vorläufige Gesamtergebnis wird gegen 20.00 Uhr erwartet. Es wird zwar schon die Briefwahl, aber noch nicht die Wahlkarten aus "fremden" Wahlkreisen enthalten. Letztere werden in Salzburg erst am Mittwoch ausgezählt.