Eine Rede des demokratischen Präsidentschaftsbewerbers Barack Obama über die Rassenproblematik in den USA ist zu einem Renner auf der Video-Website YouTube geworden. Der Video-Clip mit Obamas aufwühlender Rede vom Dienstag wurde bis Freitagnachmittag fast 2,5 Millionen Mal angesehen. Dabei wird vor allem die vollständige Version, die mit mehr als 37,5 Minuten für Internet-Verhältnisse äußerst lang ist, von den Internetsurfern angesehen. "Bei dieser Rede traten mir die Tränen in die Augen", schrieb ein Teilnehmer einer Online-Diskussion.
Worte über seine Kindheit. In seiner Rede hatte der Präsidentschaftsbewerber seine Kindheit beschrieben - er hat eine weiße Mutter und einen schwarzen Vater. Er sprach darin offen über die Spannungen zwischen Schwarz und Weiß in der US-Gesellschaft, ein Thema, das von den meisten Politikern gemieden wird. Der Anstoß zu der Rede war eine heftige Kontroverse über hasserfüllte Reden von Obamas Pastor Jeremiah Wright, von dem der schwarze Kandidat sich distanzierte. Wright hatte die US-Gesellschaft als zutiefst rassistisch und ungerecht gegeißelt.
"Rekordverdächtige Ehrlichkeit". Obamas Rede "wird von manchen in einem großen historischen Kontext gesehen. Einige Experten loben sie für ihre rekordverdächtige Ehrlichkeit", schreibt Molly McCall von der Website "Yahoo Buzz". Es könne zwar nicht mit Sicherheit ein Zusammenhang festgestellt werden, doch die Internet-Suchen nach den historischen Reden des Bürgerrechtlers Martin Luther King hätten nach Obamas Rede ebenfalls zugenommen, schrieb McCall.