Frankreichs Staatspräsident Sarkozy hat angekündigt, das Atomwaffenarsenal auf unter 300 Sprengköpfe zu senken. Frankreich werde seine luftgestützte Atomstreitmacht um ein Drittel auf weniger als 300 Sprengköpfe abbauen, sagte er am Freitag bei der Einweihung des neuen strategischen U-Bootes "Le Terrible" in Cherbourg. Der Großteil der verbliebenen Atomwaffen befindet sich auf Untersee-Booten.

Er fühle sich weiterhin der Politik der atomaren Abschreckung verpflichtet, sagte Sarkozy. Sie sei eine Art von Lebensversicherung. Allerdings müssten die Militärausgaben überprüft werden. Es war Sarkozys erste größere Rede zur atomaren Rüstung seit seinem Amtsantritt im vergangenen Mai.

Sarkozy schlug vor, die Herstellung von spaltbarem Material für Atomwaffen weltweit vertraglich zu verbieten. Ein Moratorium solle sofort in Kraft treten. Die USA hatten im Mai 2006 erstmals einen derartigen Vorschlag gemacht. Bestehende Arsenale wären von dem Verbot nicht betroffen. Frankreich hat bereits für mehrere Jahrzehnte Material auf Lager.

Die USA und China hatte Sarkozy zudem zur Ratifizierung des Vertrags zum Verbot von Atomversuchen aufgerufen. Beide Länder sollten entsprechende Versuchsanlagen abbauen. Als einziger Staat habe Frankreich den Vertrag über das Verbot von Atomversuchen voll umgesetzt und beschränke sich bei der Rüstung auf "das strikt Notwendige". So werde Frankreich die Zahl der Atombomber um ein Drittel (von 60 auf 40) und die Zahl der Atomsprengköpfe "erheblich" auf weniger als 300 reduzieren, kündigte der Präsident an.