Im Wahlkampf für die Landtagswahlen am 27. September in Oberösterreich haben sich die beiden Hauptkontrahenten, Landeshauptmann Pühringer und sein Herausforderer Landeshauptmannstellvertreter Haider, jetzt zur Fairness verpflichtet. Es gibt zwar keinParteien-Abkommen, aber beide haben ein Manifest der Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) unterzeichnet, wie diese in der Mittwochausgabe berichten.

Die Einhaltung von Fairness im Wahlkampf war noch zu Wochenbeginn von den Parteien heftig diskutiert worden. Dabei wurden gegenseitig Vorwürfe erhoben. Eine konkrete Vereinbarung ist vorerst nicht zustande gekommen. Die FPÖ hatte sich dagegen ausgesprochen: Es sei nicht notwendig, weil sie ohnehin immer fair sei. Die ÖVP verweist darauf, dass es aber eine gemeinsame Formulierung von den Geschäftsführern von ÖVP, SPÖ, Grünen und FPÖ gebe, wonach man sich auf einen Wahlkampf verständige, der das Prinzip Fairness verfolge und es insbesondere gelte, die persönliche Verunglimpfung und Beleidigung politischer Mitbewerber ausdrücklich zu verhindern. Telefonische Kontakte zwischen ihnen sollten zur Deeskalation beitragen.

Am vergangenen Wochenende starteten die OÖN eine Initiative, in der alle Parteien unter anderem aufgefordert werden, den Wahlkampf derart zu führen, dass sie nach geschlagener Wahl wieder konstruktiv zusammen arbeiten können. Das Manifest ist zu Beginn von mehr als 40 oberösterreichischen Persönlichkeiten unterzeichnet worden - aus den Bereichen Wirtschaft, Kunst Wissenschaft, Medizin, Sport und auch ehemalige Politiker verschiedener Parteien - inzwischen ist ihre Zahl noch größer geworden. Nun haben sich auch Pühringer und Haider laut Zeitung dem Manifest angeschlossen und angekündigt, auch die übrigen Regierungsmitglieder ihrer Parteien würden unterschreiben.