US-Präsident Barack Obama hat dem gestürzten honduranischen Präsidenten Manuel Zelaya demonstrativ den Rücken gestärkt. Amerika befürworte die Wiedereinsetzung des demokratisch gewählten Präsidenten, auch wenn dieser ein ausgesprochener Gegner der US-Politik gewesen sei, sagte Obama. Im Bemühen um einen Ausweg aus der Krise soll Costa Ricas Präsident Oscar Arias als Vermittler eingesetzt werden.
Die Menschen müssten ihre politische Führung selbst bestimmen können, ganz gleich, ob die USA mit dieser einverstanden seien oder nicht. Ein weiteres Signal der Unterstützung sandten die USA durch ein Treffen Zelayas mit Außenministerin Hillary Clinton in Washington aus.
Zelaya, der als Präsident immer weiter nach links gerückt war, wurde mit der Begründung gestürzt, er habe sich entgegen der Verfassung eine zweite Amtszeit sichern wollen. Mit seiner Politik war er vor allem der reichen Oberschicht des mittelamerikanischen Landes ein Dorn im Auge.
Kritiker haben den USA lange vorgeworfen, sich immer wieder in ihrem "Hinterhof" einzumischen. In der Ära des Kalten Krieges hatten die USA rechtsgerichtete Diktaturen in Lateinamerika unterstützt, um ein Ausbreiten des Kommunismus zu verhindern.
Der Oberste Gerichtshof in Honduras knüpfte unterdessen eine Rückkehr des gestürzten Staatschefs Manuel Zelaya in das Land an eine Amnestie durch den Kongress. Der Friedensnobelpreisträger Arias hatte am Freitag damit gedroht, die diplomatischen Beziehungen zu Honduras abzubrechen, sollte Zelaya nicht wieder ins Amt befördert werden.
Interpol wies die Bitte der honduranischen Übergangsregierung um einen internationalen Haftbefehl gegen Zelaya zurück.