Attentat im Hauptquartier der algerischen Polizei: Ali Tounsi, seit 16 Jahren Polizeichef und Leiter des Anti-Terror-Einsatzes in dem nordafrikanischen Land, ist am Donnerstag von einem Kollegen während einer Besprechung erschossen worden. Zwei weitere Polizeioffiziere wurden verletzt, verlautete aus Sicherheitskreisen in Algier. Über das Schicksal des Attentäters gab es unterschiedliche Angaben.
Den Sicherheitskreisen zufolge erschoss sich der Attentäter, ein Polizei-Oberst, nach dem Attentat. Das Innenministerium bestätigte, der Attentäter habe die Waffe gegen sich selbst gerichtet. Die algerische Nachrichtenagentur APS zitierte eine Erklärung des Innenministeriums, derzufolge der Attentäter schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden sei. Angaben über die Identität des Attentäters gab es zunächst nicht.
Das Attentat wurde inmitten einer angespannten Sicherheitslage verübt. Der 76-jährige Tounsi war seit den 90er Jahren führend an der Bekämpfung islamischer Extremisten beteiligt. Die Nachrichtenagentur AP erfuhr aus Sicherheitskreisen, der Attentäter habe seinen Chef erschossen, weil er unter Korruptionsverdacht gestanden sei und erfahren habe, dass er entlassen werden solle.