Im neu aufgeflammten Konflikt um die Falklandinseln kann Argentinien auf die Unterstützung seiner Nachbarländer zählen. 32 lateinamerikanische und karibische Staaten betonten auf einem Gipfeltreffen in Mexiko die "legitimen Rechte der Republik Argentinien in dem Souveränitätsstreit mit Großbritannien." Dies sagte der mexikanische Präsident Calderon am Montag (Ortszeit) zu.
Der Streit um die Falklandinseln hatte sich an den Plänen einer britischen Ölfirma neu entzündet, nördlich der rund 800 Kilometer von der argentinischen Küste entfernten Inselgruppe Probebohrungen vorzunehmen. Mittlerweile haben die Bohrungen begonnen, wie die Firma Desire Petroleum PLC am Montag mitteilte. Einige Experten vermuten nördlich der Falklandinseln bis zu 60 Milliarden Barrel Öl unter dem Meeresgrund.
Die argentinische Präsidentin Fernandez warf Großbritannien wegen der Bohrungen eine Missachtung des Völkerrechts vor. Argentinien werde aber keinen Versuch unternehmen, die britische Ölfirma mit Gewalt an der Arbeit zu hindern, erklärte Fernandez.
Argentinien und Großbritannien streiten schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts über die Falklandinseln, die in Lateinamerika als "Las Malvinas" bezeichnet werden. 1982 ließ die damals in Argentinien regierende Militärjunta die Inseln von ihren Truppen besetzen, was einen Krieg mit Großbritannien auslöste. Die Kämpfe kosteten rund 750 Argentinier, 255 Briten und drei Inselbewohner das Leben, nach zehn Wochen kapitulierten die argentinischen Streitkräfte. Erst 1990 nahmen Argentinien und Großbritannien wieder volle diplomatische Beziehungen auf, ohne aber den Streit um die Inseln gelöst zu haben.
Im Mittelpunkt des Gipfeltreffens der Rio-Gruppe standen Gespräche über die Gründung einer neuen regionalen Staatenorganisation, der alle süd- und mittelamerikanischen Staaten angehören sollen. Als Name der Organisation ist der Titel "Lateinamerikanische und Karibische Gemeinschaft" im Gespräch. Die Organisation soll spätestens 2011 ihre Arbeit aufnehmen.