Der britische Premierminister Gordon Brown hat am Samstag den Wahlkampf seiner Labour Party für die nächste Unterhauswahl eröffnet. Nur unter einer Labour-Regierung werde es möglich sein, die Wirtschaftskrise ohne größere Einsparungen bei den Sozialprogrammen zu überwinden, sagte der Regierungschef bei einer Parteiversammlung an der Universität von Warwick in Mittelengland.
Brown versuchte in einer Kampagne mit dem Namen "Operation Fightback" die Kernwählerschaft von Labour zu mobilisieren. Er warf den oppositionellen Konservativen vor, sich nur um die Elite zu kümmern und die Anliegen des Durchschnittsbürgers zu ignorieren. Der Premier bat die Wähler, bei Labour "ein zweites Mal hinzuschauen" und dafür bei den Konservativen "lang und genau hinzuschauen". George Osborne, der in einem künftigen Kabinett der Konservativen Finanzminister werden soll, reagierte auf Browns Aussagen mit den Worten: "Die Öffentlichkeit hat seit 13 Jahren auf sie (die Labour Party, Anm.) geschaut und weiß, dass sie gescheitert sind."
Der Labour Party droht bei der Unterhauswahl nach 13 Jahren der Machtverlust. In Umfragen liegt die oppositionelle Konservative Partei unter ihrem Vorsitzenden David Cameron derzeit mit etwa 13 Prozentpunkten vor Labour. Der genaue Wahltermin steht noch nicht fest. Die Abstimmung muss aber bis spätestens 3. Juni erfolgt sein.