Die afghanischen Behörden gehen Vorwürfen nach, wonach erneut bei einem Militäreinsatz Zivilpersonen getötet worden sein sollen. Nach NATO-Angaben wurden bei einen gemeinsamen Einsatz mit afghanischen Soldaten auf einem Anwesen in der Provinz Paktia mehrere Aufständische getötet. Man habe die Leichen zweier Männer und zweier gefesselter und geknebelter Frauen gefunden.
Angehörige dagegen beschuldigten am Freitag US-Soldaten, unbeteiligte Zivilisten getötet zu haben. Das Innenministerium entsandte ein Ermittlerteam zur Aufklärung des Vorfalls. ISAF-Sprecher Brigadegeneral Eric Tremblay sagte volle Zusammenarbeit bei der Untersuchung zu.
In einer Erklärung der NATO-Truppen wurde die Operation mit Informationen über Umtriebe von Aufständischen auf einem Anwesen in der Nähe des Dorfs Khatabeh begründet. "Mehrere Aufständische verwickelten die gemeinsame Einheit in ein Feuergefecht und wurden getötet", hieß es. Dann seien "eine große Zahl Männer, Frauen und Kinder" aus dem Haus gekommen und in Gewahrsam genommen worden.
In einer ersten Mitteilung hieß es, bei der Durchsuchung des Anwesens habe die Einheit eine "grausige Entdeckung" gemacht: In einem Nebenraum seien die Leichen von drei gefesselten und geknebelten Frauen versteckt gewesen. In einer zweiten Stellungnahme Stunden später war - ohne weitere Erklärung der widersprüchlichen Angaben - die Rede von zwei gefesselten und geknebelten Frauenleichen und zwei toten Männern. Acht Männer wurden den Angaben zufolge festgenommen.