Der Vorstandsvorsitzende im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Hans-Jörg Schelling, erhöht den Druck für eine umfassende Gesundheitsreform unter Einbeziehung der Spitäler. Vor Journalisten kündigte Schelling einen "Masterplan Gesundheit" für Herbst an. Damit soll ein Konzept für eine zentrale Planung und Steuerung gemeinsam mit einer Finanzierung aus einem Topf realisiert werden.

Die Verhandlungen will der Hauptverbands-Chef unmittelbar nach Vorlage seines Konzepts noch heuer aufnehmen. Obwohl eine Spitalsreform erst nach Auslaufen des Finanzausgleichs 2013 wirksam werden kann, drängt Schelling auf ein Vorziehen der Gespräche mit den Ländern. Er verweist auf die lange Vorlaufzeit für ein solches Projekt und betont, dass man sich keine weitere Zeitverzögerung leisten könne. "Jeder Tag, an dem nichts passiert, ist ein verlorener Tag." Auch für die Konsolidierung des Bundes-Budgets sei die Realisierung dieses Projekts unerlässlich, deshalb nehme er seine Verantwortung ernst, betonte Schelling.

Der Hauptverbands-Chef bekräftigte, dass eine nachhaltige Sanierung der Krankenkassen ohne Einbeziehung der Spitäler nicht möglich sei. Deshalb werde er bis Herbst ein Gesamtkonzept für eine umfassende Gesundheitsreform vorstellen, auf dessen Basis dann die Gespräche beginnen sollen. Kern dieses Konzepts soll eine zentralen Planung und Steuerung sein, mit der dann auch eine gemeinsame Finanzierung aus einem Topf möglich wäre. Wer dann dafür verantwortlich sein könnte, ließ Schelling noch offen. Er deutete aber an, dass hier "kooperative Modelle" möglich wären. Wer tatsächlich die Verantwortung dafür übernimmt, sollte jedoch erst am Schluss festgelegt werden. Der Hauptverband würde sich aber die gemeinsame Steuerung zutrauen.

Details dieses geplanten Gesamtkonzepts konnte Schelling noch nicht nennen. Dazu werde er Experten auch von außen einladen und einen offenen Dialog in alle Richtungen führen.