Rund 20 Schulen fehlen derzeit für ein flächendeckendes Angebot an öffentlichen Ganztagsschulen in Wien. Davon geht man auf APA-Anfrage im Büro von Bildungsstadtrat Oxonitsch im Vorfeld der Volksbefragung vom 11. bis 13. Februar aus. Im laufenden Schuljahr werden 23 Volks- und vier Hauptschulen als Ganztagsschulen geführt, die von 6.600 bzw. 1.200 Kindern besucht werden.
Derzeit sind die öffentlichen Ganztags-Volksschulen unregelmäßig über Wien verteilt. Vier gibt es in Floridsdorf, jeweils drei in Brigittenau und Donaustadt, je zwei in der Leopoldstadt, Favoriten und Simmering. Über keine einzige verfügen die Innere Stadt, Wieden, Margareten, Mariahilf, Josefstadt, Alsergrund, Hietzing, Penzing, Ottakring, Hernals und Döbling. Unter einem flächendeckenden Angebot versteht man im Büro Oxonitschs mindestens eine Ganztags-Volksschule pro Bezirk, in den größeren Bezirken auch mehrere.
In Ganztagsschulen wechseln Unterricht und Betreuung bzw. Freizeit einander ab, dazwischen gibt es ein Mittagessen ("verschränkte Form"). Die für alle Kinder verpflichtenden Unterrichts- und Betreuungsteile finden in der Zeit von 8.00 bis 16.00 Uhr statt, anschließend gibt es bei Bedarf ein freiwilliges Betreuungsangebot bis 17.30 Uhr. Im Unterschied dazu findet bei einer reinen Nachmittagsbetreuung ("offene Form") der Unterricht nur am Vormittag statt, die Betreuung auf freiwilliger Basis (nach einem Mittagessen) am Nachmittag. Die monatlichen Kosten in der Ganztagsschule betragen für die Betreuung bis zu 90 Euro und für das Essen bis zu 62 Euro.
In der Regel haben Ganztagsschulen ein anderes Erscheinungsbild als andere Schulen. Für den Betreuungs- bzw. Freizeitteil sind größere Flächen nötig, darüber hinaus ist etwa auch ein Speisesaal erforderlich - daher auch die geringe Zahl in den Innenstadtbezirken.