Der spanische Ministerpräsident Zapatero will einen gemeinsamen verstärkten und koordinierten EU-Wirtschaftsmarkt auch für die Bereiche Energie und digitale Entwicklung. Eine mögliche Deadline sei 2015, sagte Zapatero, der seit Beginn des Jahres EU-Ratspräsident ist. Dabei stellte er auch Sanktionen für den Fall der Nichteinhaltung von gemeinsamen Regeln in den Raum.

Zur künftigen Rolle der Präsentation der EU nach außen, meinte Zapatero, Spanien werde seine Rolle als Präsidentschaft spielen, aber der ständige EU-Ratspräsident Van Rompuy leite die Ratssitzungen, stehe an der Spitze und sei "der Chef der Chefs". In der Praxis werde man die durch den Lissabon-Vertrag vorgegebene Regel umsetzen.

Was die schwere Budgetkrise in Griechenland betrifft, verwies Zapatero auf die Solidarität der EU. Auf die Frage, ob Griechenland als Testfall für eine starke Wirtschaftskooperation in der EU dienen könne, sagte er: "Wenn die EU stärker wird, muss sie auch Solidarität zeigen. Ich bin überzeugt, dass der Europäische Rat, die Zentralbank Unterstützung geben und den Pfad für politische Maßnahmen zeigen, und ich glaube, wir können darauf vertrauen, dass dieser spezielle Test für Griechenland erfolgreich sein wird."

Zur reservierten, negativen Haltung vieler Europäer gegenüber der EU meinte der spanische Premier, es sei ein historischer Fehler, zu glauben, dass das europäische Interesse sich gegen die Interessen einzelner EU-Staaten richte. Dies treffe auf große oder kleine Länder gleichermaßen zu.