In einer Vergleichsstudie des "World Justice Project" zur Rechtsstaatlichkeit in 66 Ländern haben Schweden und Norwegen am besten abgeschnitten. Das Gutachten reihte Österreich in der Kategorie "Schutz der Grundrechte" auf Platz fünf. Eine Diskriminierung von Ausländern durch die Polizei wurde in der Studie, die am Montag in Washington vorgelegt wurde, allerdings bemängelt.
Die USA müssen sich mit einem Platz im oberen Drittel zufriedengeben und hinken Europa hinterher. Bei der Einhaltung von grundlegenden Rechten rangiert das Land auf Platz 19, bei der Ziviljustiz auf Platz 21.
Großes Lob gab es für den deutschen Rechtsstaat. "Mit Blick auf Recht und Gesetz ist Deutschland eines der führenden Länder weltweit", heißt es in der Studie. Dem Report zufolge hat Deutschland das zweitbeste zivile Justizsystem weltweit - nach Norwegen. Österreich befindet sich hierbei auf Platz acht.
"Der Rechtsstaat ist ein Eckpfeiler bei der Verbesserung der öffentliche Gesundheit, der politischen Teilhabe, öffentlicher Sicherheit soweit beim Kampf gegen Armut", erklärte WJP-Gründer William Neukom. "Rechtsstaatliche Verhältnisse sicherzustellen ist eine ständige Herausforderung und ein unvollständiges Projekt in allen Ländern", meinte Exekutivdirektor Hongxia Liu.
Für die Studie wurden acht Bereiche untersucht, darunter der Zugang zur zivilen Gerichtsbarkeit, die Effizienz der Strafjustiz oder die Einhaltung fundamentaler Rechte. Das WJP veröffentlicht seit 2008 ihren "Rechtsstaats-Index". Um ihn zu erstellen, seien bisher weltweit 66.000 Bürger und 2.000 Experten befragt worden.
Die Organisation mit Sitz in Washington ist nach eigener Darstellung regierungsunabhängig, nicht profitorientiert und setzt sich weltweit und disziplinübergreifend für die Verbreitung von Rechtsstandards ein. Zu den Ehrenvorsitzenden zählen unter anderem Ex-US-Präsident Jimmy Carter und der ehemalige südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu, beide Friedensnobelpreisträger.