Die FPÖ ist weiterhin skeptisch, was die errechneten Kosten für die Sanierung des Parlaments betrifft und stellt Bedingungen für ihre Zustimmung zum Projekt. Parteichef Strache kritisierte am Dienstag vor allem, dass die errechneten Projektkosten knapp 45 Prozent an "Sicherheiten" beinhalten würden. "So wie das jetzt auf dem Tisch liegt, kann es keine Zustimmung der FPÖ geben", so Strache.

Die FPÖ beruft sich auf Angaben, wonach die Kosten für die Parlaments-Sanierung rund 312 Mio. Euro betragen würden. Unkonkrete Posten wie "Nebenleistungen" und "nicht Erfassbares" würden dabei aber beinahe die Hälfte ausmachen, meint Strache, der die derzeitigen Berechnungen aber für nicht seriös hält. Hinzu komme die Frage: "Brauchen wir wirklich einen nagelneuen und mit allen technischen Finessen ausgestatteten Plenarsaal?"

Neben der Gegenfinanzierung des Projekts durch eine Verwaltungsreform und einer Prüfung des Rechnungshofs im Vorfeld will Strache auch Einsparungsmöglichkeiten im parlamentarischen Ablauf suchen. Etwa durch eine Reduzierung von Ausschüssen und eine Reduzierung der Veranstaltungsräumen. Und auch die Baukosten sollten noch einmal überprüft werden. Würde man nämlich zu den errechneten Kosten etwa Umsatzsteuer, Übersiedlungskosten und weitere Variablen hinzurechnen, könnte man am Ende durchaus auf rund 500 Mio. Euro kommen.

Die mit dem Konzept für den Parlaments-Umbau beauftragte Arbeitsgemeinschaft wehrt sich gegen Kritik der FPÖ, die geschätzten Kosten seien übertrieben. Die Berechnung des Kostenrahmens sei "auf Basis der in der Regel für solche Projekte vorgeschriebenen ÖNORM" vorgenommen worden, zitierte die Parlamentskorrespondenz am Dienstag den Architekten Sepp Frank. Diese sehe "aus guten Gründen entsprechende Sicherheitsreserven vor."