Österreich bemüht sich gemeinsam mit anderen EU-Staaten sowie mit in Libyen tätigen österreichischen Firmen um die Evakuierung der Österreicher. Am Dienstag flog ein weiteres Unterstützungsteam mit Beamten des Innen-, Außen- und Verteidigungsministeriums nach Tripolis, um der Botschaft behilflich zu sein.

Am Dienstagvormittag startete die AUA mit einer größeren Maschine nach Tripolis, um alle Passagiere unterbringen zu können. AUA-Sprecher Martin Hehemann erwartet, dass das Flugzeug mit 196 Sitzplätzen beim Rückflug nach Wien praktisch voll ausgelastet sein werde. Planmäßige Ankunft ist 16:45 Uhr am Flughafen Wien. Es könnte aber zu Verzögerungen kommen. Am Vorabend war die Transportmaschine des Bundesheers stundenlang in Libyen festgesessen. Die "Hercules"-Maschine musste am Montag mehrere Stunden auf das Eintreffen der Passagiere warten. Die C-130 Hercules könnte eventuell am Dienstag wieder zum Einsatz kommen, sagte Launsky-Tieffenthal. Sie stehe weiterhin auf Malta auf Stand-by.

Außerdem gebe es Gespräche mit EU-Partnern über alternative Rückhol-Möglichkeiten wie die Evakuierung auf dem Seeweg oder die Nutzung anderer Flughäfen im Land. Diese Möglichkeiten werden geprüft. Betroffen sind vor allem jene Österreicher, die im Osten Libyens festsitzen. Der Flughafen von Benghazi (Bengasi), wo die Proteste gegen das Regime von Muammar al-Gaddafi begonnen haben, ist gesperrt. "Die Sicherheitslage ist äußerst angespannt, unübersichtlich und unvorhersehbar", sagte der Sprecher und ergänzte: "Es gibt keine Hinweise, dass Österreicher zu Schaden gekommen wären."

Die österreichische Botschaft ist nach Angaben von Launsky-Tieffenthal mit allen Österreichern in Kontakt, auch wenn sich die Kommunikation sehr schwierig gestalte. Internetverbindungen sind ausgefallen und das Telefonnetz immer wieder unterbrochen. Jene Österreicher, die sich im Großraum Tripolis aufhalten, wurden aufgefordert, sich zum Flughafen der Hauptstadt zu begeben. Rund die Hälfte der weniger als 100 Österreicher befänden sich in Tripolis. Der Rest teile sich auf sechs verschiedene Regionen auf, hieß es.