Ambivalent sieht der Industrielle und ehemalige Vizekanzler Hannes Androsch die Ankündigung von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S), zur Vermeidung des Sitzenbleibens die Oberstufenschulen ab 2012 auf ein Kurssystem umzustellen. "Sitzenbleiben kann kein bildungspolitisches Ziel sein, sondern nur eine Ausnahme im Extremfall", so Androsch bei einer Pressekonferenz am Freitag. Er halte aber überhaupt nichts von punktuellen Ankündigungen, wenn man dafür keine Voraussetzungen schaffe.
Androschs Bildungsvolksbegehren steht unter dem Motto "Österreich darf nicht sitzen bleiben" und enthält auch die Forderung nach einem "systematischen Abschaffen des Sitzenbleibens". Zur nunmehrigen Initiative Schmieds meinte er: "Das sind Zielsetzungen, die man nur unterschreiben kann, aber man muss auch die Voraussetzungen dafür schaffen."
Der Präsident der Industriellenvereinigung, Veit Sorger, ist zwar der Ansicht, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden müssten, um ein Durchfallen in der Schule zu verhindern. "Wenn jemand aber absolut nicht will, muss man auch Konsequenzen ziehen."