Um die Gehälter für die Lehrer an den landwirtschaftlichen Schulen ist ein Konflikt zwischen Bund und Ländern entbrannt. Das Salär der Agrar-Pädagogen wird laut Finanzausgleich von beiden Gebietskörperschaften jeweils zur Hälfte finanziert. Seit 2005 bezahle der Bund allerdings weniger als abgemacht, heißt es aus den Bundesländern. Sie planen deshalb Klagen beim Verfassungsgerichtshof (VfGH).

Österreichweit gibt es 102 landwirtschaftliche Schulen - in allen Bundesländern außer Wien. In den VfGH-Anträgen müssen die Länder genau jene Summen anführen, die ihnen der Bund aus ihrer Sicht in den vergangenen fünf Jahren schuldig geblieben ist. In der Steiermark sind das laut Bildungsabteilung zehn Mio. Euro. Wegen des zu geringen Budgets wurde hier sogar eine Handvoll der rund 30 Agrar-Schulen im Land angeschrieben, dass sie vorerst für das kommende Schuljahr keine neuen Schüler aufnehmen sollen. Im Burgenland ist man laut Finanzabteilung auf Gehaltskosten von rund 750.000 Euro für die Agrar-Lehrer sitzengeblieben. In Oberösterreich geht es laut Finanzdirektion um "ein paar Millionen". Die VfGH-Klagen dieser Länder liegen bereits vor.

Aus dem zuständigen Landwirtschaftsministerium heißt es indes, es habe "seitens des Bundes keine Kürzungen gegeben". Die Länder würden dasselbe Budget wie in den Vorjahren bekommen, österreichweit beläuft es sich auf 41 Mio. Euro. Genau an dieser Tatsache stoßen sich die Länder aber. Immerhin haben die Agrar-Schulen in den vergangenen drei Jahren ein Plus von 48 Klassen bzw. in den vergangenen fünf Jahren ein Plus von 900 Schülern auf derzeit rund 14.100 verzeichnet. Das Landwirtschaftsministerium habe aber unabhängig von den tatsächlichen Kosten nur jene Summe für die Agrar-Lehrer-Gehälter überwiesen, die "es dafür in der Kassa hat", so die Kritik von Engelbert Rauchbauer, Chef der Finanzabteilung im Land Burgenland.