Ein Selbstmordattentäter hat am Montag am Eingang eines Einkaufszentrums in der afghanischen Hauptstadt Kabul mindestens zwei Wachmänner mit in den Tod gerissen. Nach Angaben des Innenministeriums wurden zwei weitere Menschen bei der Detonation verletzt. Ministeriumssprecher Bashari sagte, der Attentäter habe versucht, in das "Kabul City Centre" einzudringen.
Der Chefermittler der Kabuler Kriminalpolizei, Said Mohamad Sahir, sagte, man untersuche, ob noch mehr Angreifer in dem neunstöckigen Gebäude im Innenstadtviertel Shar-e-Nau seien. Er hatte zunächst gesagt, Unbekannte hätten das Feuer in dem Einkaufszentrum eröffnet. Hubschrauber der Sicherheitskräfte kreisten über dem Viertel. Die Polizei riegelte Straßen nach Shar-e-Nau ab.
Das "Kabul City Centre" hatte im Jahr 2005 als erstes Einkaufszentrum Afghanistans geöffnet. Die Sicherheitsvorkehrungen sind verhältnismäßig lasch. In den oberen Stockwerken des Gebäudes befindet sich ein Hotel, in dem auch Ausländer absteigen.
Bei einem letzten schweren Anschlag in Kabul hatte ein Selbstmordattentäter Ende vergangenen Monats in einem Supermarkt im Diplomatenviertel mindestens neun Menschen mit in den Tod gerissen, darunter Frauen und Kinder. Zu der Tat hatten sich zwei radikal-islamistische Gruppen bekannt. Am Samstag waren bei einer Terrorserie in der südafghanischen Taliban-Hochburg Kandahar mindestens 17 Menschen getötet worden.