Das Verfahren um die Auslieferung von Wikileaks-Gründer Julian Assange von Großbritannien an Schweden geht am Dienstag in die zweite Runde. Vor dem Belmarsh Magistrates Court nahe London sollen erneut Zeugen gehört werden. Die schwedische Justiz ermittelt gegen Assange u.a. wegen Vergewaltigung. Er soll im August in Stockholm mit zwei Frauen Sex gehabt und gegen deren Willen kein Kondom benutzt haben.
Assange bestreitet die Vorwürfe. Der Sex sei einvernehmlich gewesen, erklärte er. Hinter den Vorwürfen stecke der Versuch, ihn mundtot zu machen. Das Juristenteam um Assange argumentiert, die Auslieferung auf der Grundlage eines EU-weiten Haftbefehls sei nicht verhältnismäßig, weil in Schweden keine Anklage gegen Assange vorliegt. Am ersten Tag des Verfahrens hatte sich am Montag eine wahre Justizschlacht entwickelt. Eine schwedische Ex-Richterin bezeichnete die ermittelnde Göteborger Staatsanwältin Marianne Ny als parteiisch. Sie habe ein gestörtes Verhältnis zu Männern und sei eine radikale Feministin.