Unter dem Eindruck der Unruhen in der arabischen Welt beginnt am Freitag in München die 47. Sicherheitskonferenz. Bis Sonntag beraten 350 hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft und Militär über Fragen der internationalen Sicherheit. Neben der deutschen Bundeskanzlerin Merkel werden auch UNO-Generalsekretär Ban, US-Außenminister Clinton und der britische Premier Cameron erwartet.
Im Fokus stehen weiters die Auswirkungen der Finanzkrise, die Lage in Afghanistan und mögliche Bedrohungen durch die Cyberkriminalität. Die Sicherheitskonferenz ist eine privat organisierte Veranstaltung und kein offizielles Regierungstreffen. Sie gilt aber als wichtiges Gremium, um schwierige Beschlüsse auf internationaler Ebene zu diskutieren und vorzubereiten.
Kurz vor Beginn der Konferenz hat deren Vorsitzender Wolfgang Ischinger den Westen in der Ägypten-Krise zum Handeln aufgerufen. "Ich glaube, es ist richtig, wenn von der europäischen wie auch von der amerikanischen Politik gesagt wird: Der Übergang ins Neue darf nicht noch einmal um ein halbes Jahr verschoben werden. Der muss jetzt anfangen, sonst geht das mit dem Blutvergießen weiter", sagte der frühere deutsche Außen-Staatssekretär und EU-Kosovo-Unterhändler am Freitag in der ARD.
Die Münchner Sicherheitskonferenz wurde 1962 unter dem Namen "Wehrkundetagung" ins Leben gerufen. Schwerpunkte ihrer Arbeit waren stets das transatlantische Verhältnis und die europäische Sicherheit. Am Rande der Sicherheitskonferenz wird auch das Nahost-Quartett aus Vereinten Nationen, Europäischer Union, USA und Russland zusammenkommen.