Ziel sei es, dass der Neusiedler See als Landschaftselement erhalten bleibe und eine Austrocknung vermieden werde, sagte Christian Sailer, der die Task Force leiten wird. Das sei bereits 2014 in einer Strategiestudie festgestellt worden. Man suche nun nach einer Möglichkeit zur Wasserzufuhr, die "machbar und umsetzbar" sei, betonte Dorner. Die Task Force werde sich dafür "mit allen Interessensgruppen, wie dem Naturschutz, den Gemeinden, der Landwirtschaft und dem Tourismus, eng abstimmen".

Neben den in der Vergangenheit bereits angedachten Möglichkeiten der Wasserzufuhr aus Raab oder Donau sei die Wasserzufuhr von ungarischer Seite eine Variante, so Dorner. Deshalb sollen auch Vertreter des Nachbarlandes Teil der Task Force werden. Weiters wolle man Vertreter des Bundes integrieren, immerhin werde das Projekt "nicht billig sein".

Mit der Wasserzufuhr wolle das Land auf die geringen Niederschlagsmengen, die "in den letzten Monaten sehr dramatisch" waren, reagieren, sagte Dorner. Die Situation stelle die Region vor große Herausforderungen. Tourismus, Landwirtschaft und Naturraum seien betroffen, die Grundwasserstände seien niedrig. Klimaszenarien würden durchaus darauf hinweisen, dass der Neusiedler See austrocknen könnte, betonte Sailer. Im "allerschlimmsten Fall" könne das bereits in drei bis vier Jahren passieren.

Schon seit 2003 seien Überlegungen einer Wasserzufuhr angestellt worden, so Sailer. Damals hätten aber die entsprechenden Ressourcen gefehlt. Zudem hätten Regenereignisse die Diskussionen immer wieder relativiert, sagte Dorner. Für eine "sinnvolle Wasserstandsregelung" brauche es große Mengen: Ein Wasserstand von einem Zentimeter im See bedeute rund drei Millionen Kubikmeter Wasser, sagte Sailer.