Dem 42-Jährigen wurden - aufgrund seiner eigenen Erzählungen - die Verbrechen der terroristischen Vereinigung und der kriminellen Organisation vorgeworfen. Vor Gericht betonte er, sich alles nur ausgedacht zu haben, um Asyl zu bekommen. Tatsächlich gebe es keine Erhebungsergebnisse, die einen Schuldspruch stützen würden, hielt die Richterin fest.

Der Palästinenser hatte in Interviews und in den ersten Vernehmungen selbst angegeben, Informationen für den militärischen Flügel der Hamas gesammelt zu haben. Außerdem wollte er als Doppelagent für den israelischen Geheimdienst tätig gewesen sein. Gestimmt habe das alles nicht, beteuerte der Mann, der 2021 als Flüchtling nach Österreich eingereist war, beim Prozess. Er habe die Geschichte erfunden, weil er sich dadurch einen Asylstatus erhofft habe. Damit habe er es seinem Bruder nachmachen wollen, der als Doppelagent in die USA geflüchtet sei und Asyl bekommen habe.

Es gebe eine Reihe von - teils widersprüchlichen - Aussagen des 42-Jährigen, jedoch keine gesicherten Informationen von Behörden, begründete die Richterin den Freispruch. Auch der israelische Geheimdienst habe nicht bestätigt, dass er unter Terrorverdacht stehe. Der Palästinenser bedankte sich für den Freispruch. Die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist deshalb noch nicht rechtskräftig.