Ein Unternehmer aus dem Rheinland soll Medienberichten zufolge an Bord eines Privatflugzeugs gewesen sein, das nach einem rätselhaften Irrflug über Europa in die Ostsee stürzte. Das berichtete am Montag unter anderem der Kölner "Express" unter Berufung auf das familiäre Umfeld des Mannes. Demnach soll der Mann die Maschine vom Typ Cessna gesteuert haben. Mit an Bord befanden sich dem Bericht zufolge seine Ehefrau, seine Tochter und deren Lebensgefährte. Der verstorbene Unternehmer soll auch zeitweise in Kärnten gelebt haben.

Offizielle Informationen gab es zunächst nicht. Die Unternehmensgruppe des Mannes teilte auf Anfrage mit, derzeit keine Stellungnahmen abzugeben. Nach Angaben von Behörden in verschiedenen europäischen Ländern war die in Österreich registrierte Cessna 551 mit vier Menschen an Bord am Sonntag auf dem Weg vom südspanischen Jerez de la Frontera nach Köln, änderte dann aber aus unbekanntem Grund den Kurs und stürzte schließlich vor Lettland in die Ostsee.

Kampfflugzeuge stiegen hoch

Kampfflugzeuge begleiteten die Maschine auf ihrem Weg durch die Lufträume mehrerer Staaten. Deren Piloten sahen niemanden im Cockpit, es kam auch kein Funkkontakt zur Crew zustande. Nach relativ stetigem Flug stürzte die Cessna am Sonntagabend vor dem lettischen Hafen Ventspils ins Meer. Laut lettischer Luftfahrtbehörde waren Boote und Hubschrauber vor Ort. Leichen wurden zunächst nicht gefunden.

Nach Angaben des lettischen Seerettungskoordinationszentrums seien bei der nächtlichen Suchaktion ein Wrack und Trümmerteile im Meer entdeckt worden, sagte Behördenleiter Peteris Subbota im lettischen Fernsehen. Das Wrack soll nun in die Hafenstadt Ventspils gebracht werden.

Experte vermutet Druckabfall 

Viele Fragen zum Unglück und dessen Ursache blieben am Montag weiter offen. Der Flugsicherheitsexperte Hans Kjäll vermutet nach Angaben des schwedischen Rundfunksenders SVT, dass es einen Druckabfall in der Kabine des Flugzeugs gegeben haben könnte, worauf die Insassen bewusstlos geworden seien. Das Flugzeug sei in einer Höhe von etwa 11.000 Metern unterwegs gewesen, wo der Luftdruck niedrig sei. Komme es in solch einer Höhe zu einem Druckabfall, könne man damit rechnen, bewusstlos zu werden, sagte er demnach.