In einem Schlachthof in der Salzburger Gemeinde Bergheim ist in der Nacht auf Sonntag aus noch ungeklärter Ursache ein Großbrand ausgebrochen. 120 Einsatzkräfte der Freiwilligen und Berufsfeuerwehr beteiligen sich mit vereinten Kräften seit den frühen Morgenstunden an der Bekämpfung des Brandes. Ein zwischenzeitlich befürchteter Austritt giftigen Ammoniaks aus der Kühlanlage am Dach wurde vorerst verhindert. Sonntagmittag meldete die Stadt, dass der Brand gelöscht sei.

In der Früh habe man die umliegende Bevölkerung der Nachbargemeinden mit Lautsprecherdurchsagen vorsorglich informiert und dazu aufgerufen, die Fenster geschlossen zu halten, berichtete Michael Haybäck, Leiter der Bezirksverwaltungsbehörde. Die Lage sei unter Kontrolle, der Wind blase den Rauch nach Norden über weniger bewohntes Gebiet. Die mit Ammoniak betriebenen Ventilatoren auf dem Dach des Schlachthofs kühle man mit Löschleitungen, erklärte Branddirektor Reinhold Ortler in der Aussendung - "einen Austritt des giftigen Reizgases, das auch brennbar ist, konnten wir so verhindern." Aufgrund der Wasserknappheit rund um den Brandherd mussten Leitungen an die Fischach, einen Nebenarm der Salzach, gelegt werden.

Mithilfe zweier Kräne wurde am späten Vormittag das Dach geöffnet, "um auch an darunter liegende Glutnester zu gelangen", schilderte Ortler das Vorgehen der Feuerwehr. Die drei notdürftig gekühlten Anlagen beinhalten laut offizieller Information rund 120 Kilogramm verflüssigtes Ammoniak. Dabei handle es sich laut Karl Schupfer, Amtsleiter des städtischen Pressezentrums, um "eine überschaubare Menge". Ammoniak ist ein stechend riechendes, giftiges Reizgas, das erstickend wirken kann. Es reagiert mit Luftschadstoffen und bildet Feinstaub. Sowohl das Gas selbst als auch die gebildeten Feinstaubpartikel sind gesundheitsgefährdend und schädigen Pflanzen und Umwelt.

Um etwa 13.00 Uhr gab die Feuerwehr Entwarnung. Der Brand sei gelöscht, ein Ammoniak-Austritt erfolgreich verhindert worden, gab Ortler am frühen Sonntagnachmittag in einer neuerlichen Aussendung der Stadt bekannt: "Die von uns durchgeführten Kühlmaßnahmen haben gewirkt. Der Druck in den Leitungen ist zurückgegangen. Es besteht keine Gefahr mehr." Man führe im Moment "die nötigen Nachlöscharbeiten durch" und installiere eine Brandwache, fügte der Branddirektor an. Die Ermittlung der Brandursache unter Beteiligung eines Brandsachverständigen und des Landeskriminalamts begann um 14.00 Uhr.