In der Stadt Salzburg ist am Montag gegen 4.15 Uhr ein 25-jähriger Somalier nach einer Messerattacke durch Schüsse der Polizei gestoppt worden. Der Mann wurde im Bereich des Oberschenkels getroffen und in das Uniklinikum gebracht. Er musste operiert werden, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Unmittelbar vor dem Vorfall war in der Wohnung des Verdächtigen in einem Mehrparteienhaus ein Brand ausgebrochen, das Gebäude musste von der Feuerwehr evakuiert werden.

Mehrere Bewohner wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Spital eingeliefert. Bei der Messerattacke selbst wurden keine weiteren Personen verletzt. Das Feuer in der Wohnung dürfte der Somalier laut Brandexperten des Landeskriminalamts und eines Sachverständigen selbst verursacht haben. Ob fahrlässig oder vorsätzlich, das sei laut einem Sprecher der Polizei noch Gegenstand der Ermittlungen. Eine technische Brandursache schlossen die Brandermittler mit hoher Wahrscheinlichkeit aus.

Die Feuerwehr hatte in der Früh die Polizei zunächst über den Wohnungsbrand im Stadtteil Lehen informiert. Zeitgleich langten Notrufe bei der Polizei ein, wonach eine Person mit einem Messer aus dem verrauchten Gebäude gelaufen sei und dabei Bewohner sowie Passanten bedrohte. Der Tatverdächtige attackierte dann einen der Anrufer ohne erkennbaren Grund mit dem Messer, verletzte ihn jedoch nicht. In weiterer Folge flüchtete der Mann zu Fuß.

Mit Messer auf Beamten losgegangen

Als er kurz darauf von einer Polizeistreife am Ufer der Glan angehalten wurde, ging der Verdächtige mit dem Messer auf die Beamten los. Um den Angriff zu stoppen, gaben die Polizisten nach bisherigen Erkenntnissen drei Schüsse ab. Wie ein Polizeisprecher zur APA sagte, deute derzeit vieles auf einen psychischen Ausnahmezustand des Täters hin. Allerdings sei es noch zu früh, verbindliche Aussagen zu treffen. Das Landeskriminalamt Salzburg führe nun die Ermittlungen zum Schusswaffengebrauch, dem Motiv und den näheren Tatumständen, etwaigen weiteren Tathandlungen des Täters oder anderen Beteiligten.

Die Wohnung, in der das Feuer ausgebrochen ist, dürfte bei dem Brand völlig zerstört worden sein. Das Feuer war mit starker Rauchentwicklung verbunden. Als die Einsatzkräfte eintrafen, standen zahlreiche Bewohner an den Fenstern und riefen um Hilfe. Insgesamt wurden 30 Personen evakuiert, einige Leute wurden mit der Drehleiter aus ihren Wohnungen geborgen. 27 Bewohner wurden in einem nahestehenden Hotel untergebracht. Das Wohnhaus wurde großräumig abgesperrt, nach ersten Informationen dürften vier bis fünf Wohnungen durch Ruß, Hitze, Löschwasser und den Bruch einer Heizanlage unbewohnbar sein.