Nach Bekanntwerden eines positiven Corona-Falls eines Service-Mitarbeiters in der zu Beginn der Pandemie in die Schlagzeilen geratenen Ischgler Bar "Kitzloch" hat das Land Tirol vorsorglich und sicherheitshalber einen öffentlichen Aufruf gestartet. Personen, die sich zwischen 23. bis 24. Dezember ebenfalls dort aufhielten, wurden - wie in diesen Fällen üblich - gebeten, vorsorglich einen PCR-Test durchzuführen.

Zudem sollten diese Personen für 14 Tage auf ihren Gesundheitszustand achten und vorsorglich verstärkt Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen beachten wie Abstand halten, FFP2-Maske tragen und Menschenansammlungen meiden. Die betroffene Person verspürte laut Land seit dem 25. Dezember Symptome und hatte zuletzt am 24. Dezember 2021 im Lokal gearbeitet.

Nach den aktuellen Covid-Bestimmungen darf aktuell kein Barbetrieb durchgeführt werden, zudem dürfen Speisen und Getränke nur an zugewiesenen Sitzplätzen eingenommen werden, wurde betont. Für das Personal gelte das verpflichtende Tragen einer FFP2-Maske sowie ein 3G-Nachweis. Für Gäste gelte ein 2G-Nachweis, außerhalb des Sitzplatzes ist auch von Gästen eine FFP2-Maske zu tragen.

Die Gesundheitsbehörde führt laut Land in Abstimmung mit der Polizei Erhebungen an Ort und Stelle hinsichtlich der Registrierungslisten der Gäste durch, um allenfalls auch alle betroffenen Gäste direkt informieren zu können, wie es hieß. Um aber keine unnötige Zeit zu verlieren und schnellstmöglich zu handeln, sei der öffentlichen Aufruf erfolgt.

"Nächste Ischgl-Welle im anrollen?"

Dem öffentlich bekannt gemachten Fall folgte indes prompt eine Reaktion des Verbraucherschutzvereins. "Nächste Ischgl-Welle im anrollen?", fragte dessen Obmann Peter Kolba in einer Aussendung gar. Er wollte überdies wissen, weshalb "öffentlich zum Testen aufgefordert" werden müsse, wenn das doch über die vorgeschriebene Gästeregistrierung viel schneller möglich wäre. "Hat man im Kitzloch keine Gästeregistrierung durchgeführt?", so Kolba. Auch ob die positive Probe auf Omikron sequenziert wurde, interessierte den VSV-Obmann. Der VSV werde die Ereignisse jedenfalls "sehr genau beobachten und nicht anstehen, neuerlich zu rechtlichen Schritten zu greifen, falls man in Tirol neuerlich durch den Vorrang der Tourismuseinnahmen vor der Gesundheit von Menschen einen Hotspot auslösen sollte".

Das Apres Ski-Lokal "Kitzloch" war zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 mitsamt Ischgl international in die Schlagzeilen geraten. Am 7. März war ein Testergebnis des Barkeepers der Aprés-Ski-Bar positiv. Die Mitarbeiter des "Kitzloch" wurden folglich isoliert und das Lokal vorübergehend gesperrt. Am 8. März wurde öffentlich, dass zuvor erkrankte Isländer im "Kitzloch" waren. Am 9. März wurde das Lokal "Kitzloch" schließlich behördlich gesperrt.