Der einschlägig vorbestrafte ukrainische Staatsbürger soll es zwei Mal - am 26. Juni 2020 und heuer am 2. November - auf ein Geldinstitut in Laa a.d. Thaya abgesehen haben. Beim Überfall im Vorjahr drückte der bewaffnete und dunkel gekleidete Täter - ohne ein Wort zu sprechen - einen handgeschriebenen Zettel mit der Aufschrift "Überfall, Habe Waffen und Dynamit, Alles Geld" gegen die Plexiglasscheibe des Kassenschalters, teilte die Polizei am Dienstag in einer Aussendung mit. Mit einer Bombenattrappe forderte er Bargeld von einer Angestellten und flüchtete mit einem fünfstelligen Eurobetrag. Beim zweiten Überfall in Laa a.d. Thaya am 2. November hatte der Täter eine Faustfeuerwaffe und eine Handgranate bei sich. Er bedrohte einen Angestellten am Kassenschalter und konnte mit einem fünfstelligen Eurobetrag flüchten. Die Beschäftigten wurden nicht verletzt, erlitten aber jeweils einen schweren Schock.

Mit Fahrrad über die Grenze

Erhebungen des Landeskriminalamtes ergaben, dass der Täter mit einem Fahrrad Richtung Grenze geflüchtet sein soll. Eine halbe Stunde nach dem Überfall wurde der Verdächtige in der tschechischen Ortschaft Hrusovany in einem Auto mit tschechischen Kennzeichen angehalten. Im Fahrzeug wurden die Beute, Tatwaffen und -kleidung sowie das Fluchtfahrrad entdeckt und sichergestellt. Der Mann wies sich mit gefälschten slowakischen Identitätsdokumenten aus und wurde vorläufig in Gewahrsam genommen. Beim Verdächtigen handelt es sich laut Polizei um einen 52-jährigen ukrainischen Staatsbürger, der in Tschechien ohne aufrechten Wohnsitz illegal aufhältig ist. Er ist laut Exekutive in Tschechien bereits wegen dreifachen Bankraubes vorbestraft.

Der 52-Jährige wurde aufgrund eines EU-Haftbefehls am 19. November nach Österreich ausgeliefert und in die Justizanstalt Korneuburg gebracht. Er gestand den Bankraub am 2. November, zu weiteren Straftaten machte er vorerst "keine zweckdienlichen Angaben, diesbezüglich stehen noch Einvernahmen aus", teilte die Polizei mit.

Erst 17 Jahre alt ist ein Verdächtiger, der am 21. September ein Geldinstitut in Engabrunn (Bezirk Krems-Land) überfallen haben soll. Er soll die im Schalterraum alleine anwesende Angestellte mit einem schwarzen Revolver bedroht und mit den Worten "Geld her" die Bargeld gefordert haben. Die Mitarbeiterin übergab ihm aus dem Tresor einen sechsstelligen Eurobetrag. In Folge nahm der Täter das Mobiltelefon der Angestellten an sich und forderte sie auf, im Personal-WC langsam von 100 runter zu zählen. Danach flüchtete er mit einer Stofftasche samt Geld auf dem Fahrrad in Richtung Etsdorf. Die Angestellte erlitt einen schweren Schock.

Festnahme in Wohnung der Eltern

Im Zuge der Ermittlungen geriet ein 17-Jähriger aus dem Bezirk Krems-Land ins Visier des Landeskriminalamtes. Aufgrund einer Festnahmeanordnung klickten für ihn am 18. November in der Wohnung seiner Eltern in Krems die Handschellen. Bei einer Durchsuchung der Wohnung sowie der Gartenhütte wurden die Tatwaffe - ein Schreckschussrevolver-, Teile der Tatkleidung und eine schwarze Stofftasche sichergestellt.

Der Beschuldigte war bei der Einvernahme im Beisein seines Vaters laut Polizei umfangreich geständig. Zudem gab er an, einen Freund aus dem Bezirk Krems-Land mit dem Kauf der Tatwaffe für einen Raub beauftragt zu haben. Der 30-Jährige soll mit der Übergabe von Revolver samt Munition an den 17-Jährigen einen aktiven Tatbeitrag zu dem Überfall geleistet haben. Der Verdächtige wurde ebenfalls am 18. November festgenommen. Das Duo wurde in das Gefangenenhaus beim Landesgericht Krems eingeliefert. Als Tatmotiv nannte der 17-jährige Beschuldigte seine Drogen- und Spielsucht. Die beiden Verdächtigen gaben die gesamte Raubbeute gemeinsam für den Ankauf von Drogen, für Sportwetten und Bordellbesuche aus, teilte die Polizei mit.