Ob der aktuelle Lockdown tatsächlich wie angekündigt am 12. Dezember ausläuft, wird von Experten noch angezweifelt. Zur Halbzeit zeigt sich aber seine Wirkung. Am Donnerstag meldeten die Bundesländer dem Krisenstab österreichweit 8.882 Neuinfektionen, vor einer Woche waren es noch mehr als 13.500. Zum ersten Mal in der aktuellen Welle liegt Oberösterreich mit 1.495 Neuinfektionen nicht mehr an der Spitze der Bundesländermeldungen. Aus Niederösterreich wurden 1.824 gemeldet, aus der Steiermark kommen 1.319, aus Kärnten 1.028.

Erstmals seit Längerem verzeichnet die Morgenmeldung auch einen Rückgang auf den Intensivstationen. Donnerstagfrüh benötigten 637 Menschen Intensivbehandlung, um zwölf weniger als noch am Vortag. Insgesamt liegen 3.241 Menschen mit Covid im Krankenhaus - ein Rückgang von 135 Menschen. Die Entspannung bei den Neuinfektionen zeigt sich aber noch nicht bei den Todesfällen. In den vergangenen 24 Stunden sind 72 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben.

Verlauf der Sterblichkeit ähnlich wie 2020

Laut vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria sind in der 46. Kalenderwoche (15. bis 21. November 2021) 2.112 Personen verstorben. Die Zahl der Verstorbenen war damit um 58 Personen höher als in der Vorwoche und rund 36 Prozent höher als im Fünfjahresdurchschnitt der gleichen Kalenderwoche des Vorkrisenzeitraums 2015 bis 2019. Dennoch ist der Wert um 171 niedriger als in der 46. Kalenderwoche des Jahres 2020. "Wir befinden uns nach wie vor mitten in einer sehr gefährlichen pandemischen Situation", sagte Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas am Donnerstag bei einem Online-Pressegespräch.

Damit "ähnelt der Verlauf ganz bedenklich dem Verlauf des letzten Jahres", erklärte der Statistik-Chef. Auch da sei im Herbst die Anzahl der Sterbefälle massiv angestiegen und habe in der 49. Kalenderwoche des letzten Jahres mit 2.544 Sterbefällen ihren Höchstwert erreicht - das waren 58,7 Prozent mehr als im Schnitt der fünf Jahre vor der Coronakrise.