Gesundheits- und Sozialminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hat sich am Freitag mit Hilfsorganisationen, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern aus der Pflege getroffen. Der Fokus lag dabei auf dem eklatanten Personalmangel und dessen Auswirkungen auf die Versorgungslage. Teilnehmer berichteten, dass ein Fahrplan für die Pflegereform beginnend mit Jänner 2022 präsentiert wurde.

Bereits im Sommer hatte eine breite Allianz Alarm in Sachen Pflegereform geschlagen. Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotes Kreuz, Volkshilfe, Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen, Lebenswelt Heim, Sozialwirtschaft Österreich, Österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeverband, Arbeiterkammer Wien, die Gesundheitsgewerkschaft und der Österreichische Gewerkschaftsbund verfassten einen gemeinsamen Brief an den Gesundheitsminister. Ende Oktober untermauerten sie in einer gemeinsamen Pressekonferenz die Notlage in der Pflege.

Fahrplan für die Pflegereform

Das Gespräch am runden Tisch sei konstruktiv verlaufen, sagten Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Forderung nach einem konkreten Reformfahrplan wurde von Mückstein erfüllt, die Zielsteuerung für die Pflegereform soll im Jänner 2022 ihre Arbeit aufnehmen.

Dabei sollen die Stakeholder und Organisationen eingebunden werden. "Wir müssen alle an einem Strang ziehen, nur so können wir bei zersplitterten Kompetenzen nachhaltige Reformmaßnahmen im Bereich der Pflege voranbringen. Dazu braucht der Bund neben den Ländern auch die Unterstützung der Stakeholder", so Mückstein in einer Aussendung.

Weitere Sofortmaßnahmen notwendig

Erste Abhilfe soll ein Ausbildungsfonds für Pflegeberufe schaffen. Die Organisationen begrüßen den Schritt, betonen in einer Aussendung aber, dass es weitere Sofortmaßnahmen benötige, um die Versorgungssicherheit in der Pflege wiederherzustellen.

"Auch benötigen Mitarbeiter*innen der Pflege und Betreuung dringend Perspektiven, dass die lange versprochene Pflegereform nun endlich kommt", heißt es weiters. Dazu zählen die Organisationen neben einer Personaloffensive und kostenloser Ausbildung auch eine Anpassung des Pflegegeldes.