Die Zahlen der neuen Coronafälle in Österreich gehen erschreckend nach oben: 3727 neue Fälle sind in Österreich in den vergangenen 24 Stunden (Stand: Mittwoch, 9.30 Uhr) laut Dashboard von Gesundheits- und Innenministerium verzeichnet worden. Vor genau einer Woche waren es noch 2614 neue Fälle. 13 weitere Menschen, die mit dem Virus infiziert waren, starben.

Die Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner kletterte damit auch deutlich nach oben. Derzeit liegt der Wert österreichweit bei 195,4 nach 182,9 am Dienstag

Das Bundesland mit der höchsten Sieben-Tages-Inzidenz ist derzeit Oberösterreich mit 299,3, gefolgt von Salzburg, Niederösterreich und Steiermark (258,1, 210,4 bzw. 184). Weiters folgen Tirol (167,5), Wien (151,1), Kärnten (147,7), Vorarlberg (101,4) und das Burgenland (90,2).

Die meisten Neuinfektionen gab es wieder in Oberösterreich,doch diesmal sind die Zahlen am Explodieren: Es gibt mehr als 1000 neue Fälle innerhalb von nur 24 Stunden. Die Steiermark liegt mit mehr als 500 Fällen an dritter Stelle, Kärnten mit 113 im Endbereich.

Derzeit gibt es 24.537 aktive Fälle - um 1363 mehr als am Tag zuvor, was einem Zuwachs von knapp sechs Prozent entspricht. 962 Menschen befinden sich in Spitalsbehandlung, 218 davon auf Intensivstationen.

Im Gesundheitsministerium hieß es zu dem heutigen deutlich höheren Wert, dass die Zahlen prinzipiell steigen. Am Mittwoch sei die Zahl der Neuinfektionen außerdem in der Regel grundsätzlich höher, da am Montag in Schulen und vielen Betrieben PCR-Testungen durchgeführt werden, deren Ergebnisse am Dienstag bekannt werden und in die Mittwochszahlen einfließen.

Forscher zur Gefahrenlage

Komplexitätsforscher Peter Klimek analysierte die Lage im Ö1-Morgenjournal. In Bezug auf das hohe Infektionsgeschehen bei gleichzeitig relativ stabil bleibender Lage in den Krankenhäusern sagte er: "Ja, da kann das Bild natürlich auch ein bisschen täuschen, weil wir wissen ja, dass sich die Infektionszahlen immer mit einem bestimmten Zeitverzug erst auf den Intensivstationen, widerspiegeln. Wir beobachten aber auch, dass hier jetzt anscheinend die Dynamik doch ein bisschen anders ist." Es würden sich auch große Unterschiede zwischen den Bundesländern auftun. Über die vergangenen Wochen hinweg habe es teilweise schon in Bundesländern insbesondere unter älteren Bevölkerungsgruppen Anstiege gegeben, parallel zu tendenziellen Rückgängen unter den jüngeren Bevölkerungsgruppen.

Dies habe sich aber dann nicht in dem Maß in einem Anstieg der Intensivpatienten widergespiegelt: "Das macht die Einschätzung momentan natürlich ein bisschen schwierig, aber prinzipiell gilt immer noch: Steigen die Infektionszahlen unter den Älteren, dann steigen mit entsprechendem Zeitverzug auch die Intensivbeläge in den Spitälern."