In Österreich erleiden jedes Jahr rund 10.000 Menschen außerhalb eines Krankenhauses einen Atem-Kreislauf-Stillstand, zwei Drittel davon im eigenen Heim. Im Großteil der Fälle ist niemand da, um in den ersten Minuten mit der Herzdruckmassage zu beginnen, wie das Rote Kreuz berichtet.

Umso wichtiger sind Erste-Hilfe-Kurse, daran soll auch der heutige Welttag der Ersten Hilfe erinnern. Die Pandemie ist als Ausrede übrigens nicht zulässig: 2020 haben mehr als 118.000 Personen einen Erste-Hilfe-Kurs beim Roten Kreuz besucht. Dort empfiehlt man, das Erste Hilfe-Wissen zumindest alle fünf Jahre aufzufrischen

Wer das sogar alle zwei Jahre macht, kann sich an der Aktion "Team Österreich Lebensretter" beteiligen, die im Jahr 2015 ins Leben gerufen wurde. Wird ein Notruf abgesetzt, werden über die Team Österreich Lebensretter-App registrierte freiwillige Ersthelferinnen und Ersthelfer alarmiert, wenn es in ihrer unmittelbaren Nähe zu einem Atem-Kreislauf-Stillstand kommt.

"Jeder wünscht sich, dass jemand hilft"

Damit soll innerhalb weniger Minuten Hilfe vor Ort sein, die noch vor Eintreffen der Rettungskräfte mit der Herzdruckmassage beginnen kann. Seit Jänner 2021 waren bereits über 500 dieser Freiwilligen im Einsatz. Nicole Rabenseifner ist eine davon. Sie hat Harald Pöll auf diese Weise das Leben gerettet. "Nach einem Radausflug mit meiner Frau ist mir schlecht geworden", erinnert Pöll. Er brach schließlich zusammen, die via App alarmierte Ersthelferin reanimierte Pöll, bis die Rettung eintraf.

Die 41-Jährige meldete sich 2018 nach einem Erste-Hilfe-Kurs als Team Österreich Lebensretterin. "Ich finde es wichtig zu helfen und hoffe, dass ich Vorbild für meine Kinder bin. Es kann so schnell gehen, dass im eigenen Umfeld etwas passiert. Jeder wünscht sich, dass dann jemand da ist, der hilft", betonte Rabenseifner.