Der Reiseverkehr hat mittlerweile so starke Ausmaße angenommen, dass der Salzburger Verkehrs-Landesrat Stefan Schnöll (ÖVP) überlegt, die Abfahrtssperren auf der Tauernautobahn auch an Wochentagen zu aktivieren. 

Nachdem die Autobahn-Abfahrten entlang der A10 bislang nur an den Wochenenden gesperrt waren, waren am Donnerstag auch die Landesstraßen verstopft. Laut dem Büro von Landesrat Schnöll müssten die Abfahrtssperren ob des veränderten Reiseverhaltens nun bei Bedarf auch unter der Woche gelten, wie der ORF berichtet.

Für die Kontrolle derselben brauche es allerdings auch die finanziellen Mittel. Und hier, so betont man einmal mehr, seien nun Bund und Asfinag gefordert.

Verkehrs-Landesrat Stefan Schnöll
Verkehrs-Landesrat Stefan Schnöll © (c) APA/ROLAND SCHLAGER

So viele Staus und intensive Reisewellen wie heuer hat es in Salzburg laut ÖAMTC noch nie gegeben. Laut dem Land Salzburg sind auf der Tauernautobahn um mehr als 30 Prozent mehr Autos unterwegs als im Vorjahr. Rechnet man die Landesstraßen dazu, betrage der Anstieg gar mehr als 60 Prozent, heißt es vom Land. Wobei man die Einschränkungen durch die Pandemie im Vorjahr beachten muss.

Streit um die Kosten

Auch durch den eingeschränkten Flugverkehr würden jetzt umso mehr Reisende auf das Auto umsteigen. Den klassischen "Reisesamstag" gebe es nicht mehr, der Verkehr ist von Freitag bis Sonntag durchgängig stark, so die ÖAMTC-Sprecherin. 

Weil mehr Verkehr auch mehr Einnahmen für den Autobahnbetreiber Asfinag bedeutet, fordert das Land nun vom Bund, sich an den Kosten für die Kontrollen der Abfahrtssperren zu beteiligen. Pro Wochenende betrugen die Einnahmen laut Schnöll etwa 2,5 Millionen Euro. Mehrkosten für Kontrollen blieben aber an den Ländern hängen, kritisiert Schnöll.